Seite:OberamtMergentheim0833.jpg

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Wald bestockte Markung des früheren Ortes Hohenweiler, der von den Herrn von Rosenberg im 16. Jahrhundert zerstört worden sein soll. Jährlich findet in dem Walde ein Hieb statt und wurde dann der Erlös von Männern und Frauen abwechslungsweise in einem der betheiligten Orte vertrunken. Im Jahr 1840 nahm man jedoch die Zutheilung an die einzelnen Gemeinden vor; in Wermutshausen werden gegenwärtig den einzelnen Betheiligten ihre Ansprüche in Holz zugewiesen.


Wermutshausen, alt Erim- Ermbrechthusen, Behausung eines Erimbrecht, gehörte im Beginn des 12. Jahrhunderts der Familie Ebo’s von Mergentheim, von dessen Söhnen (oder Enkeln) einer sich von Erimbrechtishusen nannte. Bald kam der Ort an die Hohenlohe, welche Theile davon an Rothenburger Bürger, die Finsterlohe und Konrad von Weinsberg veräußerten. Letzterer gibt seinen Theil den Rosenberg, welche sich von Würzburg damit belehnen lassen. Nach dem Aussterben der Finsterlohe und Rosenberg lieh Würzburg den Ort an die Grafen von Hatzfeld und fortan theilte er die Schicksale von Laudenbach und dem übrigen Amt Haltenbergstetten. In Bundschuhs Lexikon von Franken 1802 (V, 166) ist von Wermutshausen gesagt: „die Gewohnheit, daß jeder neu angehende Unterthan 3 Eichenstämmchen auf dem Gemeindehutwasen pflanzen muß, hat diesen zu einem förmlichen Eichenwalde geschaffen. Die vielkläfterigen Eichen, welche man da findet, zeugen von dem Alter dieser Gewohnheit.“

Die Kirche mit nächster Umgebung war durch Mauern, Thürme und Thore befestigt. Pfarrer: Joh. Finger 1494. J. Seibold 1596. M. Georg Bürker 1634–57. Joh. Ge. Sigm. Uhl 1685–88. M. Joh. Friedr. Schlözer 1688–1729. (Vater des Pfarrers Johann Georg Friedr. Sch., als dessen Sohn in Gaggstadt OA. Gerabronn 5. Juli 1735 der bekannte Göttinger Publizist Aug. Friedr. Schlözer geboren ist.) Ge. Jak. Cranz 1748–86. Dan. Christi. Hartlaub 1796–1830. Joh. Wilh. Konstantin Fried. Hartlaub 1830–1851. Heinr. Köhler 1862–70. Heinr. Schmitt 1871–74. Christi. Ehemann 1875.


c. 1103. Die ostfränkische Gräfin Geba schenkt dem Kloster Hirschau 12 Huben und einen Weinberg in Frubrechtshusen, bittet aber, daß das Kloster diesen Besitz gegen eine Entschädigung von 30 Mark an ihren Bruder Goswin abtrete. Cod. hirs. 36. (Fr. ist

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Mergentheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 833. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtMergentheim0833.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)