Seite:OberamtNeresheim0037.jpg

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mit seinen ausgezeichnet schönen Garten- und Parkanlagen, von dem man gerade keine ausgebreitete, aber eine sehr liebliche Aussicht in das Egau-Thal genießt. Von hier über Trugenhofen durch fruchtbare Felder und üppige Waldungen an dem Eglinger Keller vorüber, erreicht man an der schnell gegen Osten sich wendenden Straße eine kräftige Buche, wo sich dem Auge eine entzückende Aussicht in das Donau-Thal und an die Hochalpen eröffnet. Endlich gelangen wir noch zu dem in stiller Waldeinsamkeit auf einem felsigen Hügel reizend gelegenen Jagdschloß Duttenstein, das innerhalb eines fürstlichen wildreichen Parks hingebaut und in seiner nächsten Nähe von freundlichen Anlagen umgeben ist. Ein herrlicher, besonders für den Wald- und Jagdfreund einladender Punkt, an dem wir in der gastlichen Wohnung des freundlichen Bauhofmeisters ausruhen und unsere Wanderung beschließen wollen, mit der gewonnenen Überzeugung, daß auch der Oberamtsbezirk Neresheim einem offenen Auge vieles Schöne und Interessante bietet.

Von schönen Aussichtspunkten haben wir, außer den schon genannten, noch anzuführen: den Sandberg auf der Markung Demmingen, die Anhöhen bei Dirgenheim, den Hochstatter Hof (Mark. Dischingen), den Freylaß bei Dorfmerkingen, die Anhöhe zwischen Ohmenheim und Dehlingen, die Höhe zwischen dem Schloß Taxis und Trugenhofen etc. Hiebei ist noch zu bemerken, daß die Aussichten in dem südlichen Theil des Bezirks sich hauptsächlich über die Donaugegend hinweg bis an die Alpen erstrecken. (Siehe auch noch die einzelnen Ortsbeschreibungen).


4. Boden.

Der sehr verschiedene Boden darf in den Niederungen, die einerseits von dem Ries, andererseits von der Donauebene her in den disseitigen Bezirk eingreifen, im allgemeinen fruchtbar, theilweise sehr fruchtbar genannt werden, während er auf der Hochebene des Herdtfeldes mittelfruchtbar, theilweise unfruchtbar ist. Da bekanntlich theils die Zersetzungsprodukte und Trümmer der zu Tage gehenden Gebirgsschichten, theils die Diluvial- und Alluvialablagerungen die verschiedenen Bodenarten bedingen, so finden wir es geboten, bei der Beschreibung derselben den geognostischen Verhältnissen im allgemeinen zu folgen und diese zu Grunde zu legen. Im nordöstlichen Theil des Bezirks greifen die sehr fruchtbaren Lehme der Riesebene noch ziemlich tief in den Bezirk ein und gehen in westlicher Richtung allmählig in die theils sandigen, theils thonigen, meist ziemlich fruchtbaren Zersetzungen des braunen Jura über. Nebenbei treten vereinzelt an den größeren oder kleineren Vorbergen der Alb die kalkreichen Zersetzungen des weißen Jura auf, die einen wärmehaltenden, regenbedürftigen Boden liefern. Indessen sind diese Vorberge meist so

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim. H. Lindemann, Stuttgart 1872, Seite 37. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtNeresheim0037.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)