Seite:OberamtNeresheim0045.jpg

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den Wald „Sigart“, zieht sich am westlichen Fuß desselben hin und bildet alsdann die unteren Thalgehänge auf der rechten Seite der Sechta, hierauf wendet er sich an dem Fuß des Karsteins hinein in das Eger-Thal bis an den Fuß des Käsbühls, wo er plötzlich abbricht und dann auf die rechte Seite des Eger-Thals hinübergreift, um dort die untersten Ausläufer des Albabhanges bis nach Utzmemmingen hinunter zu bilden. Vereinzelt erscheint der braune Jura an mehreren Stellen, z. B. 1/2 Stunde nördlich von Kirchheim und unterhalb Altenbürg; ganz abnorm aber, abweichend von seinen regelmäßigen Lagerungsverhältnissen, ist er auf dem Buchberg südlich von Bopfingen dem weißen Jura aufgelagert. Auch bei Herdtfeldhausen tritt brauner Jura in einer Einsenkung mitten in dem weißen Jura an verschiedenen Stellen in ganz abnormer Weise auf.

Was nun die einzelnen Schichten des braunen Jura und ihre Verbreitung betrifft, so geht das unterste Glied der Formation, der braune Jura α (Opalinusthone), mit Ausnahme einiger Stellen bei Utzmemmingen, auf der rechten Seite der Eger nicht mehr zu Tage und auf der linken Seite aber erscheint er erst unterhalb Bopfingen und zieht sich hinab bis nach Trochtelfingen; von da wird der braune Jura α von Lehm überlagert und kommt erst am Fuß des Goldbergs wieder zum Vorschein, zieht hinauf nach Kirchheim und bildet gegen Dirgenheim hin die unteren Ausläufer des westlich sich erhebenden Hügelzugs. Von hier greift er hinüber in das Sechta-Thal, wo er immer noch die unteren Ausläufer der linken Thalgehänge einnimmt und sich endlich am nördlichen Fuß des Ipfs unter die Thalsohle zieht. Auf der rechten Seite der Sechta bestehen aus ihm in großer Verbreitung die flachen Ausläufer von Baldern und Röttingen herab bis nach Kerkingen und Meisterstall, wo er abermals in der Nähe des Ipfs unter die Thalsohle streicht.

Diese unterste Abtheilung des braunen Jura besteht hauptsächlich aus dunklem, mit Thoneisenstein-Knauern erfüllten Thonen; nach oben wird das Gestein fester und es scheiden sich Bänke aus, bis er allmählig in den

braunen Jura β (Eisensandstein) übergeht, der die Höhen des Jagstheimer Waldes und des Kirchheimer Holzes deckt, sich am nordwestlichen Fuß des Blasienbergs hinzieht und von da die untersten Ausläufer des Ipfs bildet, wo er am südlichen Fuß desselben unter die Eger-Thalsohle streicht. Gerade über dieser Stelle erscheint der braune Jura β vereinzelt dem braunen Jura α aufgelagert. Ferner deckt er abweichend von seinem zuletzt eingehaltenen Niveau die Höhen des Waldes Osterholz bis zum Eisenbühl und den Rücken bei Osterholz. Westlich von dem Sechta-Thal deckt der Jura β den kräftig ausgebildeten südöstlichen Ausläufer zunächst des Hügels, auf dem das Schloß Hohen-Baldern liegt, zieht sich um den Steilhügel herum,

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim. H. Lindemann, Stuttgart 1872, Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtNeresheim0045.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)