Seite:OberamtNeresheim0089.jpg

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Dörfern als in den Städten je nach den Bedürfnissen und hauptsächlich nach den Vermögensverhältnissen der Einwohner, und so kommt es, daß man in den Landorten entweder vorherrschend oder vereinzelt stattliche, Wohlhabenheit verrathende Häuser neben minder ansehnlichen Wohnungen trifft. In den Städten aber haben sich zwischen den vorherrschend älteren Häusern nicht selten auch schöne moderne Gebäude eingebürgert. In architektonischer Beziehung verdienen folgende Gebäude angeführt zu werden: in erster Linie die ehemalige Klosterkirche und das Schloß in Neresheim, ferner die Schlösser Hohen-Baldern, Kapfenburg, Taxis, Duttenstein, Katzenstein und Eglingen; von Kirchen nennen wir noch die in Röttingen, Bopfingen, Kirchheim, Dischingen, Flochberg, Ballmertshofen, Trugenhofen, die evangelische Kirche in Pflaumloch und das Kirchlein in Wagenhofen. (s. auch die Ortsbeschreibungen.)


C. Werth und Eigenthumsverhältnisse.

Der Werth der steuerbaren Gebäude beträgt nach dem Gebäudesteuerkataster vom 1. Juli 1870 bei 4233 Haupt- und 1707 Nebengebäuden, zusammen 5940 Gebäuden, 2.009.328 fl. Nach dem Brandversicherungskataster vom 1. Januar 1870 dagegen zählt der Oberamtsbezirk 4381 versicherte Haupt- und 1778 Nebengebäude, zusammen 6159 Gebäude im Brandversicherungsanschlag von 7.979.975 fl., somit beträgt der Werth eines steuerbaren Gebäudes durchschnittlich 338 fl., der Werth eines versicherten durchschnittlich 1295 fl.


V. Nahrungsstand.

1. Hauptnahrungsquellen.

Die Hauptnahrungsquellen bestehen in Feldbau und Viehzucht. Die Gewerbe sind nur in Bopfingen von Bedeutung, in den übrigen Orten beschränken sie sich meist nur auf die örtlichen Bedürfnisse; überdieß wird neben den Gewerben noch Landwirthschaft getrieben (s. hierüber den Abschnitt „Kunst und Gewerbefleiß“, sowie auch die Ortsbeschreibungen). Einen weiteren Erwerbszweig bildet auf dem oberen Herdtfeld die Köhlerei, welche jedoch in neuerer Zeit im Abnehmen ist. Die im Bezirk anseßigen Israeliten suchen sich vorzugsweise durch Handel ihren Erwerb zu sichern. Die minder bemittelte Klasse findet ihr spärliches Auskommen durch Taglohnarbeiten, Holzmachen, Gänse- und Hausirhandel, Sammeln von Waldfrüchten etc.


2. Vermögen.

A. Geldwerth des steuerbaren Grundeigenthums.

Derselbe berechnet sich nach den Ergebnissen der Landesvermessung

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim. H. Lindemann, Stuttgart 1872, Seite 89. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtNeresheim0089.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)