Seite:OberamtNeresheim0112.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Markung Aufhausen dem Fürsten von Oettingen-Wallerstein, im übrigen den Gemeinden. Die Egau mündet bei Dillingen in die Donau, aus welcher bei hohem Wasserstande und zur Laichzeit auch Hechte, Barben etc. heraufziehen. In den Tümpfeln derselben stehen meist Weißfische. Auch in der Sechta und von ihr abwärts werden Hechte, Karpfen, Weißfische, Grundeln und auch Krebse, diese nicht selten in größeren Exemplaren, gefangen.

Eigentliche Fischzucht wird nur in den Seen, Weihern und in den größeren sogenannten Hülben betrieben durch Besetzung derselben mit Karpfen und Hechten.


B. Kunst, Gewerbefleiß und Handel.
1) Fabrikations-Anstalten.

Anstalten, welche die Groß-Industrie repräsentiren, sind:

Die Lederlakierfabrik von J. M. Möllen in Bopfingen.

Dieses im Jahr 1820 gegründete Geschäft wird mit den neuesten Maschinen betrieben und hat gegenwärtig 50 Arbeiter. Möllen steht in Geschäftsverbindung mit Norddeutschland, Österreich, England, Frankreich, Amerika und Australien.

Die Leim- und Düngerfabrik des Veit Weil und Comp. in Oberdorf. Solche beschäftigt 20 Arbeiter.

Noch zu erwähnen ist die

Leimfabrik der Gebrüder Linse, des G. Schipprak und Friedrich Hieber von Bopfingen.

Die Lakierlederfabrik von Gottlieb Hieber und der Wilhelm Hieber’s Wittwe von dort, welche gleichfalls eine große Anzahl Arbeiter beschäftigen.

Ebenso die Damastweberei von Urf in Bopfingen.

Eine Futterschneidmaschinenfabrik daselbst.

Die Leinwandweberei ist nur als Nebenbeschäftigung im Bezirk im Betrieb.

Auf den Markungen Dorfmerkingen und Unterriffingen befinden sich Bohnerzgruben, welche Eigenthum des Staates sind und ihre Erzeugnisse an das Hüttenwerk in Wasseralfingen abliefern. (s. o.)

Die Hauptindustrie des Bezirks ist die Rothgerberei, welche in Bopfingen durch 13 Meister mit 25 Gehilfen vertreten ist, außerdem betreiben dieses Gewerbe auch 2 Meister in Dischingen.

Die Rothgerberei beschäftigt in Bopfingen 1 Lohmühle.

Die Weißgerberei zählt nur 1 Meister.

Eine Baumwollenfärberei befindet sich je in Dischingen und Bopfingen.

Getreidemühlen sind vorhanden: 35 mit 124 Mahl-, Schrot-

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim. H. Lindemann, Stuttgart 1872, Seite 112. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtNeresheim0112.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)