Seite:OberamtNeresheim0135.jpg

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und nichts unsern Bezirk näher Betreffendes bekannt. Wir begnügen uns deßwegen, von der auch andere württemb. Oberämter (Aalen, Blaubeuren, Geißlingen, Gmünd, Heidenheim, Ulm, Welzheim etc.) manchfach berührenden Grafenfamilie das Wichtigste zusammenzustellen, zumal weil Stälin die Linie des Stifters von Neresheim nicht aufgeführt hat. Der erste sicher bekannte Stammvater ist:

Hubald Graf im Brenzgau, † 909.

h. wahrscheinlich eine Schwester des Herzogs Burkhard I. von Schwaben.

Ihr Sohn ist Ulrich, Bischof zu Augsburg, † 973, frühe heilig gesprochen. Zwei weltliche Söhne Mangold und Diebold pflanzten die Familie fort, deren Hauptlinie sich folgendermaßen gestaltete (vgl. Stälin I, 562. II, 654):

Graf Aribo (Mon. boic. 31. nr. 163)
Graf Hupald II. c. 1050
zu Dillingen.
Manegold I. † 1053
Stifter des Klosters Heiligkreuz
zu Donauwörth.

Graf Hupald III. † 1074.

Mangold II. † 1074.

Graf Hartmann † 1121.
Stifter des Kl. Neresheim
h. Erbgräfin Adelheid
von Kiburg.
Pfalzgraf.

Pflzgf. Mangold III. † 1126.
Stifter des Klosters
Anhausen a. d. Brenz.
Hartmann II.
1080 –
† 1134.
Adilbert I.
†1151, Graf von
Kiburg und Dillingen.
Pflzgf. Mangold IV.
1156 †
Adelbert 1128
Pfalzgraf zu
Lauterburg.
Hartmann III.
Stammvater
der Grafen
von Kiburg
† 1180.
Adilbert II.
† 1170
Graf von Dillingen.

Adilbert III. † 1214.
Pfalzgraf Mangold † 1191.
Die Pfalzgrafenwürde kommt an die
Grafen von Tübingen, die
Besitzungen hauptsächlich an
die Hohenstaufen.

Graf Hartmann IV. † 1258.  
Stifter des Klosters Maria Mödingen 1246.
Adilbert IV. † 1257
Ludwig † 1251.
Hartmann V. † 1286
Bischof zu Augsburg.

Der Bischof verschenkte den Rest der Familienbesitzungen und darunter die Advocatie über Neresheim an sein Hochstift Augsburg; 3 Schwestern waren an Graf Friedrich von Zollern, Graf Ulrich von Helfenstein, und an den Edelherrn Degenhard von Hellenstein-Gundelfingen vermählt und brachten diesen Herrn einzelne Besitzungen im Brenzgau zu, wahrscheinlich z. B. die gundelfingenschen Güter um Bopfingen.

Wichtiger noch und für unsern Bezirk bedeutsamer sind die Grafen des Riesgaus, heute noch blühend als Fürsten von Oettingen.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim. H. Lindemann, Stuttgart 1872, Seite 135. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtNeresheim0135.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)