Seite:OberamtNeresheim0163.jpg

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Straße eine römische Straße von Michelfeld über den Bildwasen auf die Höhe westlich von Röttingen gegen Baldern.

Vermuthlich ist auch die Straße von Aalen über Westhausen, Lauchheim, Bopfingen nach Nördlingen schon von den Römern angelegt worden, als der nächste Verbindungsweg zwischen dem Kocherthal und dem Ries.

Von Kösingen nach Forheim führt der sog. Weinweg, eine alte Straße.

Von den im Bezirk bis jetzt entdeckten römischen Wohnplätzen ist in erster Linie zu nennen:

Bopfingen mit Oberdorf, wo schon der sich entwickelnde Straßenknoten eine Niederlassung von Bedeutung bekundet, nach den neuesten Forschungen das auf der Peutinger Tafel angeführte Opie (siehe hierüber wie über die einzelnen anderen Funde im Bezirk die betreffenden Ortsbeschreibungen). Ferner 1/4 St. südlich von Baldern, auf der sogen. vorderen Heide, und beim Blankenhof, dann bei Ballmertshofen, Dirgenheim, Dorfmerkingen, bei Elchingen, Kerkingen, Kirchheim, Kösingen, Trugenhofen, Utzmemmingen, und eine nördlich vom Ipf beim Munkenthal.

Vermuthliche Wohnplätze waren bei Stetten auf dem Birkicht, bei Frickingen, Ebnat, Ohmenheim, in Röttingen und Trochtelfingen.

Von Bildwerken und Denksteinen fand man bei Baldern drei Bildwerke, worunter einen Mars, dann ein Mitrasdenkmal bei Ballmertshofen, und einen röm. Denkstein bei Kirchheim.

Ferner fand man eine 3″ hohe Bronzestatuette eines Merkur beim Munkenthal, einen Meilenstein zwischen Oberdorf und Meisterstall, römische Münzen bei Auernheim, Baldern, Dorfmerkingen, Großkuchen, Katzenstein, Kerkingen, Kösingen, Oberdorf, Goldburghausen, Kapfenburg, Kirchheim, Weilermerkingen und sonst im Bezirk.

Zu der Vertheidigung des Albrandes durch die Römer gehören ohne Zweifel die Verschanzungen auf dem sog. Schlößle bei Aufhausen, und bei Michelfeld; gewiß waren auch die Punkte Kapfenburg und Flochberg, und als vorgeschobene Posten Ipf und Hohen-Baldern von den Römern militärisch besetzt. Weitere Schanzen, deren Ursprung vermuthlich römisch ist, finden sich auf der Burg bei Auernheim, auf dem Buchberg bei Dunstelkingen und die viereckige Schanze bei Jaxtheim; die ursprüngliche Anlage der Wasserschlösser bei Bopfingen, in Röttingen und Trochtelfingen, ist wohl auch auf die Römer zurückzuführen.


B. Deutsche.

Von altgermanischen Überresten ist in erster Linie zu nennen der auf dem Ipf angelegte Ringwall mit seinen Gräben, Vorschanzen

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim. H. Lindemann, Stuttgart 1872, Seite 163. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtNeresheim0163.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)