Seite:OberamtNeresheim0212.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

(65 Morgen 1,8 Ruthen Äcker und 277/8 Morgen 28,5 Ruthen Wiesen) ist Eigenthum des Fürsten von Thurn und Taxis und von diesem verpachtet. In der Nähe der Mühle entspringt der Buchbrunnen in solcher Stärke, daß derselbe die Mühle zu treiben im Stande ist.

Die Buch- oder Buchbronner Mühle gehörte zur Neresheimer Dotation und hatte ehemals Tafernrecht. Sie war in Erbpacht, wurde 1688 zurückgekauft und wird seitdem durch Pächter betrieben.

1536 bestand in der Nähe auch eine Affaltermühle, 1556 Roggenmühle genannt, und eine Eggmühle. Im 30jährigen Krieg giengen beide unter, sind aber wieder hergestellt.

Die Eggen- (auch Egau- und Hannes-) Mühle soll einst dem Kloster St. Georgen im Schwarzwald gehört haben und 1485 an die Stadt Ulm gekommen sein. Sie wurde 1707 von der Gutsherrschaft verkauft.

Abgegangen ist Buebertshausen, noch 1618 ein Filial von Ballmertshofen.


Bopfingen,
mit Eisenbahnstation.
Gemeinde II. Kl. mit 1550 Einw., worunter 119 Kath. und 15 eig. und 3 Isr. a. Bopfingen, Stadt, 1505 Einw., b. Hohenberg, Weiler, 31 Einw., Holzmühle, Hof, 7 Einw., c. Wiesmühle, Haus, 7 Einw. – Evangelische Pfarrei; die Kath. sind nach Flochberg, bezw. Unter-Riffingen eingepfarrt. 31/4 Stunde nördlich von der Oberamtsstadt gelegen.

Bopfingen ist der Sitz eines Unteramtsarztes, eines practicirenden Arztes, eines Amtsnotars und eines Bahnhofverwalters, der zugleich Postexpeditor ist; auch besteht daselbst eine altberechtigte Apotheke.

Das älteste bekannte Siegel der Stadt hängt an der Urkunde vom 1. Februar 1500, die Erneuerung des schwäbischen Bundes betreffend; es ist rund und enthält im innern mit Laubwerk verzierten Kreise einen spanischen Schild, darin den Reichsadler im silbernen Feld mit der Umschrift: S. Secretum. Civium. in. Boppfingen. In einem spätern, ebenfalls runden Siegel mit einem deutschen Schilde erblickt man auf dem Schwanze des Adlers ein Schildchen mit einer nach unten geöffneten Hafte, deren Bedeutung unbekannt ist. Umschrift: SIGILLVM .... CIVITATIS. IMP. BOPFINGEN SIS. Das jetzige Siegel des Stadtschultheißenamts enthält die Hafte; in neuerer Zeit ist der Stadt auf ihr Ansuchen das Siegel mit dem Reichsadler, welcher die Hafte auf der Brust und in deren Mitte drei Hirschhörner trägt, bewilligt worden.

Die Stadt, unterm 28° 0′ 57,88″ östlicher Länge und 48°

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim. H. Lindemann, Stuttgart 1872, Seite 212. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtNeresheim0212.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)