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weißen Jura und Lehm mit Bohnerz gemengt) gehören zu den mittelmäßigen.

c. Holzmühle, mit 2 Mahlgängen und einem Gerbgang und einer Ölmühle, liegt 1/2 Stunde unterhalb Bopfingen an der Eger.

d. Wiesmühle, mit 4 Mahlgängen, einem Gerbgang, einer Schwing-, Säg-, Gips- und Lohmühle ist nur 1/8 Stunde unterhalb Bopfingen an der Eger gelegen.

Über die Eger giengen schon 1421 zwei Brücken, die eine an den Ipf, die andere von Stein unterhalb der Wiesmühle. Diese erscheint schon z. B. 1303 in Urk., 1378, 1472 u. s. w. Durch Tausch kam sie 1546 an’s Kloster Kirchheim.

Die Holzmühle bestand jedenfalls schon 1472 und gehörte auch dem Kloster Kirchheim, 1781 verkauft um 6500 fl.

1350 wird auch eine Weihermühle bei Bopfingen erwähnt (was übrigens ein anderer Name für die Wiesmühle sein könnte, bei welcher ein Weiher lag,) 1405 eine Walkmühle, identisch mit der Stadtmühle, welche 1465 vom Rath als Erblehen ausgegeben wurde mit Bestimmungen über das Waschen und Walken. Der Lohn von einem Stück Tuch soll sein 6 Pfennige und 8 Pfennige für die Stadt u. s. w.

Beim Weiler Hohenberg auf dem Herdtfelde stand ursprünglich ein festes Haus, von welchem Herr Eggehardus de Hohenberge 1279 (später de Tunis) sich nannte, dem Stamm der Herrn von Bopfingen (s. o.) angehörig. Die nächsten Besitzer sollen die Gußregen (s. Trochtelfingen) gewesen sein, 1375 war Schenk Wilhelm von Schenkenstein damit belehnt – vom Kloster Ellwangen. Der Hof „Hohenberg ober Bopfingen“ (auch „ob dem Schenkenstein“ und „auf dem Herdtfelde“ genannt) wurde 1361 von Dorothea von Schenkenstein an Albrecht von Rechberg verkauft um 700 fl. und kam später in die Hände der Grafen von Oettingen, welche ohnedieß eine Gült da hatten. Graf Wilhelm aber vertauschte den Hof samt Zubehör und den (abgeg.) Wendenhof an die Stadt Bopfingen gegen deren Hof und Rechte zu Flochberg 1471, geeignet von Ellwangen. Kaiser Friedrich III. verwilligte da der Stadt einen Zoll, welchen die Grafen von Oettingen 1642 gewaltsam abtreiben wollten, die Zollsäule abhauen ließen u. s. w. Daß Bopfingen eine Zeit lang Musketiere als Wächter aufstellte und in Speier klagte, half nichts, weil Oettingen die Zollknechte gefangen wegführte, den Verkehr seiner Unterthanen mit Bopfingen verbot und dgl. m. – 1626 entstand eine große Brunst durch Brandstiftung und 1636 war der Hof ganz verlassen. Die Stadt administrirte ihm eine Zeit lang selber; 1807 wurde er förmlich getheilt zu 1/2, 1/4, 1/4.

Kirchlich gehörte der Hof Hohenberg zur Pfarrei Unter-Riffingen, wurde aber nach der Reformation von Bopfingen in die Stadt gewiesen.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim. H. Lindemann, Stuttgart 1872, Seite 247. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtNeresheim0247.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)