Seite:OberamtNeresheim0329.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Welden, 1431 von Simon v. Leonrod, 1441 von Gertraud v. Katzenstein (zu Ebnat, Elchingen, Gr. Kuchen, Ohmenheim, Kösingen, Frickingen, Dossingen, Rüffingen, beiden Merkingen, Affalterwang und Waldhausen) um 110 fl. In Unterrüffingen wurden vor 1404 und noch mehr 1456 Güter erworben, 1443 Hölzer bei Waldhausen um 200 fl. von einem Bopfinger Bürger, ein Hof in Beuren 1445, von Käufen außerhalb des Oberamts nicht zu reden. 1470 wurden vom Kl. Neresheim Güter und Zehnten in Waldhausen, Mittelbuch und Hohensallach (abgeg.) eingetauscht und 1471 um 1200 fl. des Klosters Lorch Güter und Gülten erworben zu Hohenlohe, Kuchen, Auernheim, Dossingen, O. Rüffingen, Beuren, Dorfmerkingen, Stetten, Pflaumloch, Goldburghausen, Uzmemmingen, Dischingen, Westerhofen, Nördlingen, Fleinheim, Oggenhausen, Nattheim u. s. w.

Die Burg wurde in wehrlichem Stand erhalten, denn 1374 wurde Conrad v. Grünberg, Ritter, mit seinem Sohn Georg gegen 70 fl. des Deutschordens getreuer Baumann (Aufseher über die Erhaltung der Befestigungswerke), entsagt aber dagegen gewissen Rechten in Lauchheim und Ansprüchen zu Hülen, Westerhofen, Stetten, Röttingen, Kirchheim, Goldburghausen u. s. w. K. Wenzel verlieh zum D.O.Hause Kapfenburg und Dorfe Lauchheim ein Halsgericht, Stock und Galgen von neuem unwiderruflich 1398. K. Ruprecht verwilligte für Lauchheim Marktgerechtigkeit und K. Sigmund die Ummauerung und Stadtrecht (wie Bopfingen) 1430. 31. Mit Oettingen gabs freilich der landvogteilichen Rechte willen vielen Streit und jedenfalls die 4 hohen Fälle nehmen die Grafen ausschließlich für sich in Anspruch. Andere Streitigkeiten gabs mit Oettingen über Zoll, mit Württemberg über das jus forestale und venandi. 1465 begab sich das D.O.Haus Kapfenburg auf 12 Jahre in den Schutz Herzog Ludwigs v. Bayern.

Die feste Burg (in der noch heute der Hohenloher und Westernacher Bau an die betreffenden Kommenthure, die Erbauer, erinnern) mit Geschütz wohl versehen, konnte doch im 30jährigen Krieg den Schweden nicht widerstehen, Oberst Sperreuter eroberte sie 1632 und König Gustav Adolf verschenkte die Kommende an Graf Georg Friedrich v. Hohenlohe. Der Oberst M. Ch. v. Degenfeld aber, welcher 1632–33 die Burg besetzt hatte und gern selber behalten hätte, verließ sie in ganz ausgeleertem Zustand. Nach der Nördlinger Schlacht mußte auch der Hohenloher weichen und D.O. stellte die Burg noch fester her; sie blieb auch in den kommenden Zeitläuften wohl erhalten, so daß sie Württemberg 1806–7 dem Prinzen Paul zur Residenz anweisen konnte.

Nämlich 1805 am 29. Nov. nahm der württembergische Landvogteiverweser Besitz von Kapfenburg; Bayern protestirte zwar und schickte Militär, welchem die württemb. Compagnie weichen mußte,

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim. H. Lindemann, Stuttgart 1872, Seite 329. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtNeresheim0329.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)