Seite:OberamtNeresheim0393.jpg

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und einzelne Gebäude gestanden sein. Auch auf dem Buch, 1/2 Stunde nördlich von Dehlingen, soll ein Hof gestanden sein, von dem man noch Mauern und einen rundausgemauerten Brunnen sieht; in der Nähe dieser Stelle befinden sich im Walde noch alte Ackerbeete.

In ältern Zeiten heißt der Ort stets Ummenheim; 1144 wird er genannt als Mittelpunkt eines ansehnlichen Pfarr- und Zehentbezirks und Vögte der Kirche waren c. 1190 die damals hohenstaufenschen Ministerialen von Hochstetten (s. bei Dischingen), welche auch 1290 ein Gut ans Kl. Neresheim verschenkten, das Ulrich v. Ohmenheim zu Lehen hatte; 2 Höfe gab dahin Graf Adelbert (III.) v. Dillingen. Ein Konrad v. Bopfingen gab demselben Kloster 1232 einen Hof, demselben verkaufte Graf Ludwig v. Oettingen 1297 seine Besitzungen, 1301 schenkten ihm die Pfalzgrafen (von Neuburg) ihre Güter (den Rest wohl des Dillingenschen Besitzes) und das Bisthum Augsburg vertauschte 1316 10 Pfd. Heller Einkünfte an Neresheim, welches immer weitere Erwerbungen zu machen bestrebt war, z. B. 1425. 49. 77. Ehemals saß wohl auch ein ritterliches Geschlecht zu Ohmenheim; 1261 verkaufte (Güter zu Reimlingen) Adelhaid, die Tochter Conrads v. Schönfeld, dicti de Ummenhaim und Ulricus de Ummenhaim ejus patruus. (Ein Burgholz bei Ohmenheim wird 1691 genannt.)

Von Hainricus de Heubach residens in Ummenheim kaufte das Kl. Kaisersheim 1291 mit Erlaubniß seiner Herrn, U. und H. v. Katzenstein, 3 areas und das Malschengut (die Westerstetten zu Katzenstein besaßen später noch eine Gült in Ohmenheim); von Heinrich v. Bopfingen gen. juvenis kaufte Kaisersheim 4 curtilia. Doch wurde davon 1373 ein halber Hof um 100 Pfd. an Neresheim verkauft und wahrscheinlich später auch alles Übrige.

Dem Kloster Zimmern vermachte Hartmann v. Wörde 1253 sein Eigen in O. und Fluertshausen und Bertholdus officialis dcts de Ufkirchen schenkte demselben Kloster eine curia. Zimmern vertauschte das 1328 an die Herrn v. Zipplingen; Hans v. Zipplingen versprach 1350 Neresheim nicht zu irren an dem Gericht zu O., auch nicht auf seinem Gut daselbst, welches nach und nach z. B. 1391, 1429 an Neresheim verkauft wurde.

So besaß dann zuletzt Neresheim fast das ganze Dorf, nur der Spital zu Bopfingen hatte 1452 ein Gut gekauft, eins gehörte dem Kapitel Ellwangen, eins war würtembergisch (vom Heidenheimer Forst her) und 4 heißen Hochhausisch, gehörten also Oettingen, das die hohe Gerichtsbarkeit übte und die Dorfherrschaft ansprach und 1449 einen Amtmann, 1498 einen Pfleger da hatte, 1522 aber gestattete, für Ohmenheim, Kösingen und Elchingen ein Gericht zu machen in Neresheim. An Oettingen wurde das ganze Dorf 1764 abgetreten.

Zur Zeit des schmalkaldischen Kriegs fielen die Spanier aus

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim. H. Lindemann, Stuttgart 1872, Seite 393. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtNeresheim0393.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)