Seite:OberamtNeresheim0437.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

an Oettingen. In Ober-Riffingen besaß auch das Bopfinger Spital ein Gut, dem Rathe vogtbar u. s. w.

Die zwei Riffingen selber hatten lang Streit über die Weide, welchen 1476 der Kommenthur und der schenkische Amtmann, die beiden Dorfsherrschaften, schlichteten.

Eine Pfarrei bestand in Unter-Riffingen schon 1332; das Patronat besaß damals Ulrich von Bopfingen (als württembergisches Lehen), der es an Graf Ludwig von Oettingen verkaufte. Dieser übergab nun die Pfarrei dem Kl. Neresheim, welchem sie 1333 vom Bischof incorporirt wurde. Um 1350 gab’s Streit zwischen dem Kloster und dem Kirchherrn; später versah ein Conventuale den Gottesdienst. Graf Ludwig von Oettingen forderte 1565 die Aufstellung eines Weltgeistlichen.

Bei Michelfeld steht eine Feldkapelle, 1837 von zwei Bauern gestiftet.

Ein predium in Michelvelt mit der Vogtei hat Ritter Eggehard von Bopfingen 1239 der Kirche zum heiligen Kreuz in Augsburg geschenkt; Ritter Kuno von Killingen (s. Herdtfeldhausen) hat den Raschenhau bei Michelfeld nach Bopfingen gestiftet. Die Kommende Kapfenburg besaß schon 1408 Güter da und kaufte 1417 um 45 fl., was der Else Fetzerin, der Wittwe des Truchseß Kunz von Stetten gehörte; Anderes kaufte sie 1415 und 87 von einem Dinkelsbühler Bürger und von den Schenken. Späterhin hatte Deutschorden zu Michelfeld ein Jagdhaus. Über den Zehenten stritten Deutschorden und Neresheim, er wurde aber 1499 dem Kloster zugesprochen vom Bischof. Auch hier sprach Oettingen die Landeshoheit an; 2 Lehen zu M. hatte Heinrich von Reichen u. a. 1303 an Oettingen vertauscht.

Der Ort scheint übrigens im 16. Jahrhundert soweit in Abgang gekommen zu sein, daß nur noch vom „Hof M.“ die Rede ist; einmal ist gesagt: der einige Bauernhof ist gen Riffingen gepfarrt. Ein Brand war in neueren Zeiten a. 1851.

Zu der Gemeinde gehören:

b. Michelfeld, liegt 1/2 Stunde nordwestlich vom Mutterort hoch auf dem Herdtfeld am Anfang eines tiefen, nach Aufhausen hinab ziehenden Thals. Der kleine Weiler, durch den die Vicinalstraße von Ober-Riffingen nach Bopfingen führt, besteht aus einigen Bauernwohnungen und der Wohnung des K. Revierförsters, das Schlößle genannt; er ist auf drei Seiten mit Wald umgeben und nur gegen Südosten genießt man eine schöne Aussicht in das Ries hinein. Gutes Quellwasser ist hinreichend vorhanden. Die natürlichen und landwirthschaftlichen Verhältnisse sind wie im Mutterort.

Etwa 1/8 Stunde südwestlich vom Ort liegt das Erzhäuschen, eine Hütte für die Bergknappen, welche hier das Bohnerz graben und

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim. H. Lindemann, Stuttgart 1872, Seite 437. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtNeresheim0437.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)