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Ein Herr Wernher der Riesser von Utzmemmingen zeugte 1324 und da seine Wittwe vermählt war mit Conrad Gußregen, gen. von Reimlingen, so mag dieser seine Besitzungen in Utzmemmingen (1357, 65 . . verkaufte er Wiese und Zehenten in Utzmemmingen) durch diese Heirat gewonnen haben. 1375 soll er ein Lehen mit Graben, Garten, Theil am Zehenten, das Dorfgericht, Hirtenlehen, Badstube, Tafern, 14 Selden, 1 Mühle u. s. w. um 1600 Pfd. Heller an Anna, Hermanns von Burgau Gemahlin, verkauft haben. Da diese nicht wieder vorkommt, so mußte dieses Gut bald in andere Hände gekommen sein, etwa in die des Marschalls Engelhard von Donnersberg, welchem die Oettingen 1404 den Burgstal zu Utzmemmingen hinter Nördlingen verliehen, trägersweise für seine Hausfrau. Der gen. Marschall verkaufte den Burgstal an Oettingen 1412 samt andern Gütern; denn 1412 wurden von einem Landgericht zur Nürnberg einem Gläubiger die Güter, welche Graf Friedrich in Utzmemmingen, Harburg und Brachstadt von Engelhard Marschall gekauft hatte, zugesprochen als Nutzgewähr für 1000 Mark Silbers.

Ein Rudolf von Gundelsheim verkaufte 1335 Güter in Utzmemmingen um 93 Pfd. an’s Kl. Zimmern. 1345 und 48 erscheint Fritz der Elchinger, zu Utzmemmingen gesessen, der etliche Güterstücke verkaufte, worunter ein Baumgarten, „der seiner Mutter war.“ Des Fritz Elchingers Wittwe und Sohn, Peter, handelten 1351 und eine Margarethe von Elchingen legirte dem Kl. Christgarten 1390 Äcker im Pflaumlocher Feld. 1345. 48. kommt ein Chunrat der Zürter von Utzmemmingen vor, ein Ulrich der Zürter zu Utzmemmingen 1359 und 64 und 1386 wieder Conrad Zürter, gesessen zu Utzmemmingen, dessen Besitzungen theilweise öttingisch Lehen waren. Ein Heinrich oder Heinz von Blintheim, ges. zu Utzmemmingen, erscheint 1351. 59 und Seitz von Plintheim (Sifrit Blintheimer) zu Utzmemmingen 1373 und 75. – Rul und Sifrid von Eglingen verkauften 1369 einen Hof in Utzmemmingen an Oettingen und 1389 vergleicht sich des jüngern Hans Hanen (von Bopfingen) Weib wegen eines Lehen zu Utzmemmingen mit den Grafen. 1420 erscheint Hans Althaymer zu Utzmemmingen und 1456 hatten die Erben Anton Frickingen – Wilhelm von Jagstheim und Diemar I. von Roden, auch Güter in Utzmemmingen bekommen; Diemars II. Wittwe, Veronika von Schechingen, mit ihrem zweiten Mann, Philipp von Heuchelheim, verkaufte noch 1495 ein Seldgut in Utzmemmingen an Oettingen. Einen Unterthanen und Gülten in Utzmemmingen hatten auch die Schenken von Schenkenstein im ganzen 16. Jahrhundert und Rudolf Hack (s. Trochtelfingen) wurde 1493 mit einem Gute in Utzmemmingen belehnt.

Der Sohn des Wilhelm von Jagstheim – Sebastian, soll um 1480 den Rittersitz (am südöstlichen Ende des Dorfs, auf einem

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim. H. Lindemann, Stuttgart 1872, Seite 443. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtNeresheim0443.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)