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Wiese ad antiquam urbem. Kl. Zimmern vertauschte seine curia dicta Altenburk 1318 an Hermann und Herdegen von Katzenstein, die Herren von Katzenstein veräußerten sie wieder an die Töter zu Nördlingen, welche 1413 das Gut samt Waldungen um 1400 fl. an den Nördlinger Spital verkauften, der allerlei einzelne Güter dazu erwarb, z. B. 1611 vom Kl. Heilsbronn 1/2 Morgen Acker zum Steinbrechen. Der Spital verkaufte das Gut 1665 an Oettingen, einen Wald ausgenommen um 6650 fl.; Unterthanen gehörten nicht dazu, aber viele Güter und Wälder. Die Grafen erbauten sich nun ein Jagdhaus und ein Beständer besorgte die umliegenden Güter, wobei der Viehtrieb in Nördlinger Waldungen viele Processe hervorrief, ja 1719 geschah ein bewaffneter Einfall der Nördlinger auf den Hof.

Schon im 15. Jahrhundert bestand zu Altenbürg eine Kapelle zu St. Hyppolita, worüber sich der Spital Nördlingen 1499 mit dem Kl. Christgarten verglich; jährlich wurde (und wird noch, den 13. August) eine Messe da gelesen. Später hielten sich Einsiedler dabei auf, z. B. 1747, ein anderer noch in unserem Jahrhundert, welcher zum Früh- und Abendgebet die Glocke läutete.

c. Die Ringlesmühle, liegt 1/4 Stunde oberhalb des Mutterorts an dem Rohrbach (s. auch oben).

Die Ringlesmühle, c. 1580–90 von dem wallerstein’schen Vogte Ringler gebaut, gehörte zum Pfeffer’schen Schlößchen, wurde im dreißigjährigen Kriege abgebrannt und lag bis 1654 öde. (1373 werden Wiesen genannt zu Utzmemmingen, gegen die Rys-(Reis)mühle hin gelegen.)


Waldhausen.
Gemeinde III. Kl. mit 826 Einw., wor. 3 Ev. a. Waldhausen, Pfarrdorf, 353 Einw., b. Arlesberg, Weiler, 88 Einw., c. Bernloh, Haus, 24 Einw., d. Beuren, Weiler, 131 Einw., e. Brastelburg, Weiler, 65 Einw., f. Geiselwang, Weiler, 39 Einw., g. Simisweiler, Weiler, 126 Einw. – Kath. Pfarrei; die Ev. sind nach Oberkochen, O.A. Aalen, eingepfarrt. 31/2 Stunden nordwestlich von Neresheim gelegen.

Der von Osten nach Westen lang hingestreckte Ort liegt mit seinen noch vielfach strohbedachten Häusern freundlich auf stiller, von Wäldern umsäumter Ackerfeld-Hochebene; an seiner Ostseite beginnt das schmale südwärts ziehende (trockene) Krummenthal sich einzufurchen. Auf den Anhöhen gegen Kapfenburg und Beuren hin erblickt man bisweilen die bayerischen Alpen; auch die Ausblicke in die nächste Umgebung, in die flachen, von Wald umschlossenen Thalmulden sind lieblich.

Die 1699 von der Kommende Kapfenburg neuerbaute, dem hl. Nikolaus (den 14. Oktober 1716) geweihte Kirche, liegt am Ostende des Dorfes; die frühere Kirche wurde durch die am 14. März 1689 einstürzenden oberen Geschosse des Thurmes unbrauchbar gemacht. An

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim. H. Lindemann, Stuttgart 1872, Seite 448. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtNeresheim0448.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)