Seite:OberamtNeresheim0452.jpg

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zugewiesen, während sie vorher zu Ellwangen gehört hatte. Bei Bernloh steht unter alten schönwüchsigen Linden eine kleine Kapelle.

Zu der Gemeinde gehören:

b. Arlesberg, hat eine halbe Stunde nordwestlich vom Mutterort eine ebene abgeschiedene Lage.

In Arlesberg bestand 1433 eine Schäferei der Herren von Westerstetten zu Westhausen; 1470 verkaufte Wilhelm von Ahelfingen an Deutschorden u. a. den Arlesberg und die Äcker genannt Reutin (gegen Reichenbach zu). Der Ort vergrößerte sich bedeutend, 1594 aber heißt es: die meisten Leute gehen nach dem Almosen. Die Nachbarverhältnisse zum Ellwangen’schen waren bisweilen so schlimm, daß den Arlesbergern 1556 verwehrt wurde, auf Ellwanger Grund und Boden Wasser zu holen oder ihr Vieh zu tränken.

c. Bernloh, liegt sehr freundlich zunächst westlich von Arlesberg, in der Nähe befinden sich zwei altgermanische Grabhügel; auf dem Wallerstein soll ein Wartthurm gestanden sein.

Bernloh „auf dem Herdtfelde“ erscheint zuerst in ahelfingischem Besitz. Ulrich’s von Ahelfingen Wittwe, Margarethe von Rechberg, brachte den Ort u. a. ihrem zweiten Gemahle, Ulrich von Wellwart, zu und im Besitz der Lauterburger Linie von Wellwart blieb der Ort lange Zeit; 1595 wurde „Bärenlauch, der Hof auf dem Herdtfelde“ samt dem Zehenten angeschlagen auf 87 fl. 18 kr. jährlichen Ertrags samt Holzmarken an den Bergen bis gegen Kapfenburg. Einer aufgefundenen Notiz zufolge soll Bernloh einmal ein Schertel’sches Hofgut gewesen sein; jedenfalls wurde es vom Domkapitel Ellwangen erworben und als Kameralhof verwaltet, 1736 dem Amte Kapfenburg einverleibt. Nach 10jährigem Durchschnitt war der Ertrag 214 fl. 30 kr. und auf diese Berechnung hin wurde der Hof 1787 als Erblehen verkauft, mit Vorbehalt von Gülten, Zehenten, Auf- und Abfahrt.

Mit Ellwangen wurden Bernloh, Simisweiler und Neubau 1802 württembergisch. Zwischen Bernloh und Simisweiler stand ehemals ein Hochgericht des Amtes Kochenburg.

d. Beuren, liegt anmuthig eine halbe Stunde östlich vom Mutterort, an der Vicinalstraße nach Hohenlohe und Unter-Riffingen; die nahe am Ort stehende freundliche St. Ottilienkapelle wurde 1781 erbaut und enthält ein altes hübsches Holzschnitzbild. Der Ort hat Quellwasser. Im Walde Heuweg liegen drei Grabhügel; in der Nähe des Weilers die Benennungen „Bürgle“, Burrweg und Weinäcker; nordwestlich wird ein Feldstück im Wald Ettenweiler genannt, hier lag der 1824 abgegangene Hof Ettenweiler oder Ettenberg.

Zu Beuren hatte Kl. Neresheim schon 1298 ein Besitzthum; Anderes besaßen die Herren von Bopfingen und verschiedene reichsstädtische

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim. H. Lindemann, Stuttgart 1872, Seite 452. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtNeresheim0452.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)