Seite:OberamtNeresheim0453.jpg

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Bürger, ja ein Utz von Beuren, Bürger zu Aalen, zeugt 1408 in der Weise neben lauter ritterlichen Herren, daß wohl auch er ritterlichen Stands gewesen sein muß und also wohl seinen Stammsitz in B. hatte. Raban Holzmann, Bürger zu Bopfingen, verkaufte an Utz Pfaffen zu Waldhausen seinen Hof zu B. mit dem Gütlein Salach genannt – damals noch unlehnbar, unzinsbar und unvogtbar – um 160 Pfd. Heller 1391; Utz Pfaffen Wittwe aber verkaufte ihren Hof 1419 an Deutschorden um 137 fl. Ein Bürger zu Nördlingen verkaufte 1395 ein halbes Gut in B. um 24 Pfd. Hainz Haller, Bürger zu Aalen, hatte von Utz von Beuren, auch Bürger zu Aalen, 1405 ein Gut erworben und anderes dazu gekauft; 1445 verkauft er sein ganzes Besitzthum an Deutschorden um 62 fl. Rudolf von Bopfingen verkaufte 1396 Güter zu B. und an etlichen abgegangenen Orten auf dem Herdtfelde, samt Waldungen; Sigmund und Rudolf von Bopfingen verkauften 1438 noch ein paar Höfe an Deutschorden. Demselben hat 1396 Thomas von Suntheim u. a. einen Hof zu Beuren überlassen. Auch das Kl. Lorch trat 1471 Gülten zu B. an den Orden ab, welchem Simon von Leonrod zu Trugenhofen gleichfalls einige Gülten zu B. und anderen Orten überließ. Hölzer dabei verkaufte Fritz Schenk von Schenkenstein 1472. Am Zehenten hatte Kl. Neresheim Theil und verglich sich darüber 1490 mit dem Deutschorden. Auch die Nördlinger Kirche besaß Einkünfte zu B., welche der Pfarrer schon 1466 an Deutschorden vertauschte. Dagegen blieben mehrere Güter der Pfarrei und Frühmesse in Unterkochen lehen- und gültbar und standen deßwegen unter Ellwangen’scher Hoheit. 1803 hatte Ellwangen zu B. zwei Bauern und drei Gemeinderechte, Kapfenburg 13 Gemeinderechte und jeder Theil Steuer und Jurisdiction bei seinen Unterthanen; die Landeshoheit und Criminaljurisdiction sprach Oettingen an, unter Widerspruch des Ordens. 1842 verursachte der Blitz einen Brand.

e. Brastelburg, etwas über eine Viertelstunde westlich von Waldhausen. Eine Hüle und 6 Schöpfbrunnen sind vorhanden.

Brastelburg – erinnert an die Lokalität „auf dem Prastel“, wo die Herren von Adelmann ellwangen’sche Lehen besaßen und zu Kochenburg. 1594 standen auf Deutschorden’schem Grund und Boden 12 Häuser, es heißt aber „noch bei Menschengedenken sei blos ein Hüttlein dagewesen.“ Württemberg hatte da einen Forstknecht und der Ort gehörte in den Jurisdiktionsbezirk des ellwangen’schen Amtes Kochenburg.

f. Geiselwang, eine Viertelstunde westlich von Waldhausen; in der Nähe befindet sich ein kleiner Burgstall, der „zum Steinhof“ geheißen haben soll (s. unten).

Zu Geiselwang vertauschte Fritz von Schnaitberg an die Johanniskapelle in Aalen einen Theil des Zehenten 1360 und stiftete 3 Pfd.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim. H. Lindemann, Stuttgart 1872, Seite 453. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtNeresheim0453.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)