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den Lochbach und den Seebach auf und verläßt bei der Naßachmühle den Bezirk, um unterhalb Uihingen in die Fils einzumünden.

Der Katzenbach, weiter unten der Reichenbach genannt, entspringt zwischen Thomashardt und Hohengehren, nimmt bei Baltmannsweiler den Eibisbach auf, heißt alsdann Eibisbach und mündet bei Reichenbach in die Fils.

Der Engelsbach und Fuchsbach gehören nur mit ihren ersten Anfängen dem Bezirke an und münden zwischen Ebersbach und Reichenbach in die Fils ein.

Der Litzelbach entspringt mit zwei Armen als Schachenbach und Gefallbach westlich von Baltmannsweiler, bildet auf eine kleine Strecke die natürliche Grenze gegen den Bezirk Eßlingen und fällt zwischen Reichenbach und Plochingen in die Fils.

Die Zuflüsse der Murr, welche aus den nördlichen Gehängen der Berglen entspringen und zunächst in den Buchenbach (s. Beschreibung des Oberamts Waiblingen, S. 15) einmünden, sind unbedeutend und führen keine Eigennamen.


d. Stehende Gewässer.

Seen und größere Teiche sind nicht in dem Bezirke; künstlich angelegte Weiher und Sammelteiche oder Feuer-Seen befinden sich in mehreren Orten.


3. Naturschönheiten.

Der Gesammt-Charakter des Bezirks ist ein mild-freundlicher, vom Großartigen und Romantischen eben so entfernt als vom Ernsterhabenen und Einförmigen. Die geographische Lage, zwischen der mehr romantischen Alp und dem monotonen Unterland, bezeichnet dieses schon zum Voraus und der angenehme Wechsel zwischen einer wohlverstandenen Cultur des Bodens und üppigen aus den verschiedensten Baumarten bestehenden Laubwäldern gewährt dem Wanderer überall neue, zum Theil anmuthige Ansichten und angenehme Abwechslung. Diesen Eindruck gewährt z. B. der Anblick der Umgebungen Schorndorfs von der Höhe des Ottilienbergs, oder des mittleren Remsthales vom Schönbühl herab; sendet man aber von diesem aus oder von den Anhöhen gegen Buoch oder Weißbuch die Blicke in das ferne Unterland, so wird man nicht minder überrascht. Eigentlich großartig sind aber die Eindrücke, welche die Aussicht auf den Höhen von Hundsholz, Adelberg, Hohengehren und Schlichten gewähren; da liegen die Vorposten der Alp, der Hohenstaufen und Rechberg, und noch andere Erinnerungen an die Hohenstaufenzeit in geringer Entfernung vor uns, und an sie reiht sich die Nordseite der Alpwand mit ihren Ausbuchtungen und Vorsprüngen, Fuchseck, Breitenstein, Teck u. s. w. an, während die Vorterrasse derselben einen angenehmen Mittelgrund voller Abwechslung darbietet.

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Schorndorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1851, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtSchorndorf0010.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)