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der Thäler Lehmablagerungen an verschiedenen Stellen; bei Beutelsbach wurden Mammuthknochen darin gefunden.

Das jüngere Schwemmland erfüllt vorzugsweise die Thalsohlen und andere Vertiefungen; es besteht im Remsthal hauptsächlich theils aus reinem, theils aus schlammig-thonigem Sande und Geschieben, wovon ein Theil, aus Liaskalk und Jurakalk bestehend, von den oberen Bächen, die von der Alpwand kommen, der Rems zugeführt wird. Früher wurden hier die Straßen damit beschüttet, in neuerer Seit reichen sie aber nicht mehr aus, wohl aus dem Grunde, weil sie schon in Gmünd ausgeschöpft werden. Torf wurde von geringem Belange bei Winterbach und im Ramsbach gefunden.

Von weiteren Mineralien hat man Schwefelkies bei Aichelberg, Pechkohle da und dort nesterweise, im obern Keupersandstein, Holzsteine ebendaselbst gefunden. Töpferthon findet sich im Stadtwald bei Schorndorf, in Höslinswarth und noch an anderen Orten.

Barometrisch gemessene Höhen der einzelnen Formationen nach Schübler sind:

Grunbach, Grenze zwischen Muschelkalk und Keuper 701 par. Fuß.
Gypsbruch im untern Keuper hinter Beutelsbach 1075 0 "     "
Obere Grenze des Keupers in Adelberg 1468 0 "     "
Grenze zwischen Keuper und Lias bei Wiesen, jenseits Hundsholz (v. M.)      1484 0 "     "

Daraus würde sich eine Mächtigkeit des Keupers von 700–784 par. Fuß ergeben.


7. Pflanzenreich.

In Beziehung auf Pflanzenverschiedenheit gehört der vortrefflich bebaute und fruchtbare Bezirk zu den minder reichhaltigen des Landes und steht hierin dem von Welzheim und Waiblingen am Nächsten; die eigenthümlichen Pflanzen der Alp und des tiefern Unterlandes fehlen. Wir führen

a. von bemerkenswerten Kräutern folgende auf:

Die gelbe und blaue Schwertlilie (Iris pseudacorus, germanica); bei (Schorndorf und Weiler; die rauhblättrige Glockenblume (Campanula glomerata und cervicaria) bei Schorndorf; die Mannstreu (Eryngium campestre) am Weg nach Hebsack; Haarstrang (Peucedanum officinale) und Hirschwurz (Cervaria nigra) im Schurwald; die schwarze Meisterwurz (Astrantia major) zwischen Weiler und Hohengehren; das Sumpfeinblatt (Parnassia palustris) auf feuchten Waldwiesen bei Aichelberg und Hohengehren; die Weißblühende Vogelmilch (Ornithogalum umbellatum) in der Herrenwüste; die große Hainsimse (Luzula maxima) gegen Buoch; das Bisamkraut (Adoxa moschatellina) im Eichenbach und bei Steinenberg; die Wald-Wolfsmilch (Euphorbia sylvatica) im Schurwald; die Trollblume (Trollius europeus) im Ramsbach und bei Hößlinswarth; den

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Schorndorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1851, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtSchorndorf0018.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)