Seite:OberamtSchorndorf0041.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

sind 16202/8, zweimähdig 92836/8 M. Die Wiesenfläche verhält sich zur Ackerfläche wie 100 : 128 und wenn zur ersteren noch die Gras- und Baum-Gärten gerechnet werden, wie 100 : 117. Dieses Verhältniß ist günstiger als im Amt Waiblingen, das überdieß um etwa 1/3 Wiesen weniger besitzt. In den Waldorten unseres Bezirkes ist sogar, im Ganzen genommen, die Wiesenfläche größer, als die Ackerfläche. Eigentliche Wiesen-Wässerung findet, mit unbedeutenden Ausnahmen, z. B. in Weiler und Winterbach, nicht Statt, und auch für die mancher Orten so nothwendige Entwässerung geschieht nichts. Dagegen läßt die Rems, wenn sie, wie häufig geschieht, bei starken Regengüssen und schnellem Schnee-Abgang über die Thalebene austritt, einen Schlamm zurück, der den Wiesen trefflich zu Statten kommt. Daher sind die Thalwiesen ergiebig. Auch die Thalwiesen in den Berglen sind aus ähnlichen Gründen fruchtbar; die vielen Wiesen auf dem Walde dagegen sind höckerig und bei einer für Düngung und Feuchtigkeit ungünstigen Abdachung meist wenig ergiebig. Könnten diese gebessert und bewässert werden, so wären die Waldbewohner für die entgehende Waldgräserei entschädigt. Die Thalwiesen geben gutes Futter. Den Ertrag s. S. 38. Obwohl angenommen werden kann, daß die Wiesen durchschnittlich zwei Schnitte geben, so ist ihre Fläche doch nicht zureichend und muß, hauptsächlich aus dem Oberamte Gmünd, Futter zugekauft werden. (s. auch Asberglen.)

d. Weinbau. Von 37207/8 M. 46,1 R. Weinbergen befinden sich im Besitze des Staats 25/8 M. 36,3 R., der Gemeinden und Stiftungen 21/8 M. 31,1 R. (Im Steuercataster v. 1821 wurde die Weinbaufläche zu 35301/4 M. mit 36.160 fl. 58 kr. Reinertrag angenommen.)

Der Weinbau ist von Bedeutung in Schnaith, wo er fast die einzige Nahrungsquelle bildet, in Beutelsbach, Grunbach, Geradstetten, Hebsack, Rohrbronn, Winterbach, Weiler, Schorndorf, Ober- und Unter-Urbach, Haubersbronn, Aichelberg, dem einzigen Waldorte, wo er betrieben wird, in Schornbach und in Necklinsberg; von weniger Bedeutung ist er in Steinenberg mit Miedelsbach, Asberglen mit Krehwinkel, Buhlbronn, Birkenweißbuch und Streich. Die meisten Weinberge hat Beutelsbach, die wenigsten Buhlbronn. Die Ortsbeschreibung zeigt, daß der Weinbau in Schorndorf bedeutend abgenommen hat. Die Lage der Weinberge kann im Allgemeinen als gut bezeichnet werden, da der größte Theil den sonnigen Bergen angehört, welche als südliche oder südwestliche Abhänge das Remsthal begrenzen und die oben angegebenen climatischen Verhältnisse des Bezirks den Weinbau begünstigen, wie denn auch der Remsthalwein einen guten Namen hat. Indessen ist auch in dieser, obwohl zu dem minder nördlichen und schon tiefer gelegenen Theile des Landes zählenden Gegend die Weinpflanzung

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Schorndorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1851, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtSchorndorf0041.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)