Seite:OberamtSchorndorf0057.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Steuern, und dazu Küchingeld, auch Waidrind oder Speisung genannt. Dazu kamen noch bei Beutelsbach 9 E. 14 I. und bei Schnaith 1 E. Bedwein. Vogthaber entrichteten die Orte Baltmannsweiler, Hebsack, Manolzweiler und Thomashardt; ebenso die Besitzer einzelner Güter in verschiedenen Orten. Jährlicher Zoll wurde in Grunbach gegeben. Für ein Mühlschwein zu mästen gab Schorndorf jährlich 3 Pfd. Heller. Je einige Pfunde Wasserzins bezahlen Winterbach, beide Urbach und Geradstetten. Vierzig Fischdienste, für jeden Dienst 1 Schilling, hatte Winterbach zu leisten. Schorndorf hatte 43 Pfd. 7 Sch. 61/2 Heller Feuerzins zu entrichten. Forsthühner, von jedem Hause 2, wurden in Winterbach, Schlichten, Hebsack und Rohrbronn erhoben; ebenda noch von jedem Haus ein Fastnachthuhn. Fastnachthühner und Rauchhühner von jedem Hause kamen in mehreren Orten, Rauchhühner von Lehen in Aichelberg und Schlichten vor. Drei Sommerhühner gab jedes Haus zu Hegenlohe. Ein Festhuhn wurde von jedem Gut zu Haubersbronn und beiden Urbach gegeben, welches in ein der Herrschaft zinsbares Lehen „vererbt“ war und in dasselbe zinste; die Abgaben fielen aber weg, wenn das Gut wieder zum Lehen kam. Capaunen wurden aus Weinbergen zu Beutelsbach, Schnaith und Winterbach, Gänse aus solchen zu Beutelsbach und Urbach gegeben. Käse, Eier und Öl wurden in Winterbach, Schorndorf, Miedelsbach etc. entrichtet, von der Mühle zu Metzlinsweiler sogar 351 Eier. Pfeffer ruhte auf Weinbergen in Beutelsbach; Salz, je eine Scheibe, auf Lehen zu Geradstetten. Ein Lehen zu Unterberken hatte dem Kl. Adelberg jährlich 200 Schüsseln zu reichen „und ist das Kloster schuldig, ihm zu den Schüsseln Erleinholz zu geben.“ Ein anderes Lehen daselbst gab dem Kloster drei „Weißbrod,“ ein drittes ein „Wysatbrod.“ Ein Hof zu Grunbach hatte einen Eimer Wein zu entrichten. Beutelsbach erhielt 1606 die Erlaubniß, zur Ausdeihung des rothen Weines einen eigenen Kelterbaum zu errichten, gegen jährliche Abgabe von 1/2 Eimer guten süßen rothen Weines an die Kellerei. Bodenwein und Weingülten waren sehr häufig. Höfe und Lehen zu Grunbach hatten je einen Karch voll Dung zu geben. Von 130 M. Weinberg zu Winterbach wurden je 6 Heller vom M. Bergzins erhoben. Auf einem Hause daselbst ruhte eine Abgabe von 7 Schilling Heller, „kommt von einem Frevel her, den sein Vorfar verschuldet vnd vf das Haus geschlagen hat; mag ablösen mit 7 Pfund“ (also 20fach). Ein Lehen, das außer den Laudemien gar nichts reichte, war noch 1699 in Beutelsbach. Landacht nach der Zelg wurde in Schorndorf erhoben. Sehr drückend war die Theilabgabe von Weinbergen. Die Constanz’sche Pflege in Schorndorf erhob von 421/2 M. Weinbergen zu Schornbach den halben Ertrag;

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Schorndorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1851, Seite 57. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtSchorndorf0057.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)