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Besitzungen hatten. Zu verschiedenen Zeiten waren begütert: die Grafen von Öttingen bei Hebsack, die Dürner von Dürnau bei Schnaith, die von Ebersberg bei Necklinsberg und Hinterweißbuch, die von Gaisberg in Schnaith, die von Lichtenstein bei Geradstetten, die Schenken von Limpurg bei Schnaith, die von Vellberg bei Buhlbronn, die von Waldenstein bei Steinenberg, die von Wunnenstein bei Birkenweißbuch, die von Zilnhard bei Asberglen und Geradstetten. Aichelberg gehörte den vom Holtz, früher den von Thumb.

Nach und nach gelangten alle Hoheitsrechte und reicher Besitz an Grund und Boden – zumal in Folge der im Jahr 1372 dauernd (vorher 1291 nur vorübergehend) erfolgten Erwerbung der Klostervogtei Adelberg – an das Haus Württemberg, welches nur ein paar Mal eine Unterbrechung fast seines ganzen Besitzes und damit auch des remsthalischen Bezirkes erlitt, nämlich in früherer Periode, von 1309–1313, als der geächtete Graf Eberhard der Erlauchte sein Land verloren, und 1634 bis 1650, als im 30jährigen Kriege Eberhard III. sein Herzogthum preisgeben mußte. – Außer Adelberg, waren die Kl. Lorch und Elchingen, das Domstift Constanz, die Stifte Beutelsbach und Backnang, und die Klöster St. Blasien und Kirchheim im Bezirke begütert.

Zu dem Schorndorfer Amt[1] und dem minder beträchtlichen Klosteramte Adelberg, aus welchen beiden, mit Hinzufügung des ritterschaftlichen Ortes Aichelberg, im Jahr 1807 das jetzige Oberamt Schorndorf gebildet wurde, gehörten in früherer Zeit einige Orte, welche nach dieser Verbindung abgetrennt wurden.

Vor dem Jahr 1807 war nur ein einziger Ort, Klein-Heppach, welches am 8. Dez. 1718 an Waiblingen abgegeben wurde, von dem alten Schorndorfer Amte weggekommen. Seit dem Jahr 1807 wurden von den ehemaligen Schorndorfer Amtsorten abgerissen: im Westen: im Jahr 1807 Groß-Heppach, Endersbach, [2] Strümpfelbach, Spechtshof, was alles an das Oberamt Waiblingen, 1/2 Schanbach, 2/3 Lobenroth, was an’s Oberamt Canstatt gelangte, im Jahr 1842 Aichschieß und Krummhard, welche beide Orte dem Oberamt Eßlingen einverleibt wurden; im Süden: nichts; im Osten und Norden: im Jahr 1807 Plüderhausen (der ganze Stab, wobei Waldhausen), Walkersbach, Plüderwiesenhof, Eibenhof, Käshof, im Jahr 1810 Rudersberg (vollends der ganze Stab, von welchem bereits im Jahr 1807 einzelne Parzellen an


  1. Seine ältesten Bestandtheile z. B. i. J. 1453 siehe bei Sattler, Topogr. 122; Hegenlohe kam erst später hinzu. Rösch 207.
  2. Endersbach und Strümpfelbach waren schon i. J. 1762 an Waiblingen abgegeben gewesen, jedoch am 21. Nov. 1765 wieder an Schorndorf zurückgegeben.
Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Schorndorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1851, Seite 69. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtSchorndorf0069.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)