Seite:OberamtSchorndorf0093.jpg

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und Bayern, sowie von 16 umliegenden Städten Zufuhr erhielt. Er war aber im vorigen Jahrhundert eingegangen; was davon übrig geblieben, hatte sich vor 1770 nach Winnenden gezogen. Seit 1822 ist er jedoch wieder in Aufnahme gekommen. Er wird Dienstags gehalten, hauptsächlich aus dem Ries befahren und scheint sich noch mehr heben zu wollen. Im Durchschnitt der 4 Jahre 1846/49 kamen jährlich 5131 Sch. Kernen, 12 Sch. Roggen, 225/8 Sch. Gerste, 112/8 Sch. Weizen, 186/8 Sch. Dinkel, 2124/8 Sch. Haber und 11/8 Sch. Hülsenfrüchte, zusammen 5410 Sch. mit 79.779 fl. 6 kr. Erlös zum Verkauf.


Gemeindewesen und öffentliche Anstalten.

Das Vermögen der Stadt besteht in 1790 M. Grundeigenthum, 25.270 fl. verzinslichen Capitalien und 7328 fl. sonstigen Forderungen, worauf an Schulden 1800 fl. haften; die Einnahmen betragen 12.023 fl. und die Ausgaben 13.993 fl., so daß als Gemeindeschaden 2000 fl. umgelegt werden.

Nach einem ältern, bei den jetzigen Preisen übrigens zu niedern Anschlage sind die städtischen Vermögenstheile, und zwar die Gebäude zu 35.450 fl., die Feldgüter zu 41.481 fl. 41 kr. und die Waldungen zu 365.719 fl. 35 kr. geschätzt; der Capitalbetrag der Gefälle und nutzbaren Rechte ist zu 29.907 fl. 36 kr. 4 Hl. angeschlagen; die städtischen Waldungen von 12983/8 M. (sowie der Hospitalwald von 3145/8 M). liegen auf den Markungen von Schorndorf, Höslinswarth, Baiereck und Ober-Berken. Namentlich hat die Stadt 1541 von Herzog Ulrich gegen 1200 fl. in Geld, und gegen einige Häuser und Güter, 180 M. hinter dem Ottilienberg die zum Waldbau verwandt wurden, erhalten, und 1563 von Höslinswarth 250 M. um 525 fl. erkauft. Seit 1780 wurden auch die beträchtlichen, zur Obstzucht untauglicheren Allmanden mit Tausenden von Eichen etc. bepflanzt, 1788 eine eigene Waldbaumschule und auf dem Schafwasen eine Pappelallee angelegt. Die Waldungen werden nach forstwirthschaftlichen Grundsätzen seit 1830 durch einen eigenen Stadtförster bewirthschaftet. Die Einnahmen der Stadtpflege (1848–49) sind hauptsächlich: 1122 fl. 18 kr. Bürgerannahmgebühren, 1532 fl. 30 kr. Bürger- etc. Steuer, 636 fl. 461/2 kr. Strafen, 628 fl. 22 kr. von Märkten, 562 fl. für die Schafweide, 223 fl. 12 kr. für den Pförch, 21 fl. 56 kr. Jagdpachtzinsen, 358 fl. 8 kr. für den Heuzehenten, 168 fl. 38 kr. aus Gebäuden, 2115 fl. 33 kr. aus Feldgütern, 3242 fl. 48 kr. aus Waldungen, 153 fl. 6 kr. aus Obst und Gras, 55 fl. aus Holz und Weiden. An Ausgaben verdienen Erwähnung: 1379 fl. 17 kr. Besoldungen und Belohnungen, 1042 fl. 10 kr. Verwaltungskosten, 231 fl. 6 kr. auf Medicinal-Polizei, 713 fl. 18 kr. Feuer-Polizei,

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Schorndorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1851, Seite 93. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtSchorndorf0093.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)