Seite:OberamtSchorndorf0125.jpg

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und Belsen Ähnlichkeit haben: ein größeres Thier, Affen, Leoparden, Todtenköpfe mit Gebeinen, Rosen und dergl., ohne Zweifel Überbleibsel der ersten Kirche, welche, da jene symbolischen Figuren aus dem siebenten bis dreizehnten Jahrhundert stammen (Würt. Jahrb. 1838 I. 48 u. f.) der Sage von dem hohen Alter der letztern das Wort reden. Das Innere der geräumigen und hellen Kirche zeigt an den Emporen eine Reihe nicht schlechter Gemälde aus der Geschichte des neuen Testaments. Unter mehreren nicht mehr zu entziffernden Monumenten am Fußboden findet sich vor dem Altar ein Grabstein mit dem ältesten bekannten Württembergischen Wappen, wie dasselbe hier abgebildet ist. [1] Andere Monumente am Boden können nicht mehr entziffert werden. Sehr schön gearbeitet ist der Kanzeldeckel. Weitere Merkwürdigkeiten mögen im dreißigjährigen Kriege, wo die Jesuiten die Kirche ausbrannten, zu Grunde gegangen sein. Hinter dem Altar führt eine Treppe zu


  1. Der Stein hat keine Umschrift. Der württembergische Wappenschild hat die älteste Schildesform (dreieckig, nach unten zugespitzt) und stellt die Hirschhörner dar, damals noch alle dreiendig. Auf diesem Schilde, welcher nach der linken Seite geneigt ist, steht ein Stechhelm mit einer Helmdecke und auf der Helmdecke ein Jägerhorn, aus dessen Mündung drei Federn ragen. Unten
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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Schorndorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1851, Seite 125. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtSchorndorf0125.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)