Seite:OberamtSchorndorf0153.jpg

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Hundsholz, jetzt Adelberg,[1]
Gemeinde III. Kl. mit 954 Einw. a. Hundsholz, D. 737 Einw., wor. 2 Kath. b. Adelberg, Pfarr-Weiler 106 Einw. c. Herrenmühle 7 Einw. d. Mittelmühle 5 Einw. e. Nassach, W. 78 Einw. f. Zachersmühle 21 Einw. Ev. Pfarrei mit den weiteren Filialien Ober- und Unter-Berken (s. u.). Die Kath. sind nach Rechberghausen O.A. Göppingen eingepfarrt.


Der Gemeindebezirk gehört dem Schurwald, und zwar der hintern Schur an, welche sich in östlicher Richtung gegen die in einer Entfernung von 2 Stunden sich erhebenden Alpgebirge sanft abdacht, und grenzt südlich und östlich an das O.A. Göppingen, nördlich an das O.A. Welzheim. Das Schießhaus zwischen Hundsholz und Adelberg ist der höchste gemessene Punkt des Bezirkes, s. o. S. 4. Die Markungen von Hundsholz und Adelberg sind von mehreren Einschnitten, namentlich östlich und westlich von zwei größeren Schluchten begrenzt, gegen welche sie stärker abfallen. Die letztere ist von dem Herrenbach, in den von Norden her das Einsiedlerbächchen und von Westen her das Heimbächchen einmünden, die erstere von dem Mühlbach bewässert (s. o. S. 5.). Der Herrenbach bildet bei jeder der nachgenannten drei Mühlen einen mit Karpfen besetzten Weiher. Im Nordwesten des Gemeindebezirkes entspringt der schon bei Baiereck angegebene Nassachbach. Im Übrigen ist der Gemeindebezirk von schönen Waldungen umgeben und bietet eine herrliche Aussicht auf die Alp dar. Er ist sehr gesund und die Luft etwas milder, als auf dem übrigen Schurwald, der gute Boden kaum so tief, als der Pflug geht. Eine Stunde von Ober-Berken ist eine Wetterscheide, welche die Gewitter häufig gegen das Remsthal oder über das Filsthal wirft. Auf der Markung kommt Lias-Sandstein, welcher zuweilen zu Schleifsteinen benützt wird, grobkörniger harter Keupersandstein und Mergel vor.

Die Zehentrechte gehören dem Staat; die Zachersmühle ist vom kleinen Zehenten befreit. Mit Ausnahme von 2 fl. 57 kr., welche die Ortsgemeindepflege erhebt, stehen auch die übrigen Grundrechte dem Staate zu, welcher, nachdem 14 fl. Laudemien, 128 fl. 41 kr. Geld- und 90 Sch. 4 S. 3 V. 1 E. Frucht-Gülten, 123 fl. 58 kr. Zehentrechte, worunter der Heu-Zehente von Hundsholz und Nassach, 55 kr. steuerartige Abgaben und 30 fl. 9 kr. Frohnrechte um 11.767 fl. 39 kr. abgelöst worden, noch 23 fl. 30 kr. Geldzinse, sowie 272 fl. 40 kr. und 64 Sch. 7 S. Frucht wegen der Zehenten erhebt.

Die Gemeinde Hundsholz zählt verhältnißmäßig die meisten Geburten.

a. Das Pfarrdorf Hundsholz, jetzt Adelberg, Dorf, liegt 2 Stunden


  1. Durch Regierungs-Entschließung vom 25. Juni 1851 ist der Gemeinde Hundsholz gestattet worden, den Namen „Adelberg“ zu führen, wonach die Parcelle Hundsholz „Adelberg, Dorf“ genannt und der Parzelle Adelberg der Name „Adelbergkloster“ beigelegt wird.
Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Schorndorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1851, Seite 153. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtSchorndorf0153.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)