Seite:OberamtSchorndorf0170.jpg

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Manche Erwerbung glückte der Familie sowohl in der Nähe (wie in Unterschlechtbach, Breitenfürst, Leineck, was aber alles im 15. Jahrh. nach nicht sehr langem Besitz wieder verkauft wurde), als auch im württembergischen Unterlande, bei Liebenstein, Kaltenwestheim, Kirchheim (Sachs, Gesch. von Baden 2, 194); Bernold von Urbach saß in den Jahren 1365, 1371 zu Mundelsheim, welches noch im 15. Jahrh. der Familie gehörte (Sattler, Grafen 3, 9), in der Mitte des 15. Jahrh. Wolf von Urbach zu Ochsenberg, i. J. 1376 Friz von Urbach ebendaselbst (Klunzinger, Zabergau 3, 230). Hans von Urbach zu Schaubeck gesessen, besaß i. J. 1406 Güter zu Horkheim und Kleinbottwar (Steinhofer 2, 601). In vorübergehendem pfandschaftlichen Besitz Wilhelms von Urbach befand sich i. J. 1469 die von Baden nachher wieder eingelöste Burg, Stadt und Herrschaft Altensteig. Nach dem J. 1632, in welchem Pancraz von Urbach noch lebte (s. Funeralien des Prinzen Friedrich Achilles von Württemberg 136), scheint das Geschlecht gänzlich erloschen zu sein. Sein Wappenschild war von Silber und roth in die Länge getheilt. (Siebmacher 1, 112.)

In beiden Urbach besaß 1500 die Kellerei die Seemühle, den Hof Schneckenweiler, 2 ganze, 5 halbe, 2 Viertels-Höfe, 20 Lehen und 76 Sölden; das Kloster Lorch den Hof Katzenbrunn, 4 halbe, 4 Viertels-Höfe, 1 Sölde und 2 Lehen; und die Katharinen-Kaplanei Schorndorf den sog. Kirchhof, 1 Hofgut und 2 Lehen. Der Fruchtzehente stand der Kellerei, der Weinzehente dieser, dem Kloster Lorch und der Pfarrei Lorch zu.

Auf der Markung lagen die schon genannten Höfe Katzenbrunn und Schneckenweiler; im Gutenauer Thal 2 Seen, 7 und 8 M. groß, am Dorf der alte See von 6 M. und der Bärbach-See, 41/2 M. groß, alle schon 1690 trocken gelegt.

Nicht fern von Urbach, auf einer Anhöhe über dem Dorf, stand das Schloß Judenburg, ursprünglicher Sitz der Herren von Urbach, nach dessen Zerstörung sie in Ober-Urbach ein neues Schloß erbauten.

Am 7. Juni 1707, im spanischen Erbfolgekrieg, hatte Herzog Eberhard Ludwig sein Hauptquartier in Ober-Urbach.


Rohrbronn,
Gemeinde III. Kl. mit 375 ev. Einw., Filial von Winterbach.


Das Dorf Rohrbronn liegt 5/4 Stunden westlich von Schorndorf sehr freundlich an dem südlichen Abhange der Berglen, in welcher Richtung bis zum Remsthale herab, sowie westlich und östlich die Markung von Weinbergen begrenzt, im Rücken aber durch den Gebirgszug geschützt ist. Dieselbe ist reich an Quellwasser und kommt im Wesentlichen mit den bei Asberglen angegebenen natürlichen Verhältnissen überein,

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Schorndorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1851, Seite 170. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtSchorndorf0170.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)