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es treffen etwa 12/10 M. Baufeldes auf den Kopf. Baach, das 1702 nur 5 Bürger zählte, soll früher größer gewesen seyn und sich gegen den Wald „Mühlhöfle“, wo man gegenwärtig noch viele Ziegel findet, erstreckt haben. Es war ein Bestandtheil des Krummhardter Ämtchens, dessen Orte 1842 dem Oberamte Eßlingen zugetheilt wurden, wogegen Baach, das Filial von Aichelberg war, auch in politischer Hinsicht zu Aichelberg kam, am 2. Sept. 1842 aber der Gemeinde Schnaith und 1845 auch der Pfarrei und Schule daselbst zugewiesen ward, nachdem es eine Einkaufs-Summe von 1400 fl. an Schnaith bezahlt hatte. Der Ort hat stets alle Verhältnisse mit Krummenhardt getheilt und war auch dem Schurwald-Gerichte zugetheilt (s. o. S. 74). Die Kellerei besaß hier im J. 1500 die Mühle und 4 Lehen; der große Zehente stand dem Stifte Beutelsbach zu.

c. Saffrichhof; Hof, 1/2 Stunde östlich von Schnaith an der am Schönbühl vorüberziehenden Straße nach Eßlingen gelegen. Er war stets mit Schnaith verbunden und ist zur Ortsmarkung desselben gehörig.


Schornbach,
Gemeinde III. Kl. mit 976 Einw. a. Schornbach, Pfarrd. 735 Einw. b. Kottweil, W. 155 Einw., wor. 1 Kath. c. Mannshaupten, W. 86 Einw. Ev. Pfarrei, mit Ausnahme der Parc. b., welche von Buoch, O.A. Waiblingen, Filial ist.


Der Gemeinde-Bezirk liegt in den Berglen und erstreckt sich von der Markung Schorndorfs an in nordwestlicher Richtung hinauf bis an die Markung von Steinach, O.A. Waiblingen, auf dessen Grenze Kottweil liegt. In derselben Richtung durchschneidet den Bezirk das enge, ziemlich tiefe, 1 Stunde lange Schornbachthal, das zwischen den letzten Gebirgszügen der Berglen hervor bei Schorndorf in das Remsthal ausmündet, nachdem es mehrere kleine Verzweigungen, namentlich nördlich von Buhlbronn her das kurze Bodenbach-Thälchen, aufgenommen. Die Seiten-Wandungen sind mit Reben und Obstbäumen besetzt, die Thalsohle besteht aus Wiesen, mit Äckern und Ländern zur Seite. Die Thalsohle hat großen Wasser-Reichthum, stets durch zahlreiche, aus den Anhöhen hervorsickernde Zuflüsse des bei Schorndorf in die Rems fließenden Schornbachs unterhalten, der bei Hochgewittern und Schnee-Schmelzen das Thal manchmal überschwemmt und bei der Mühle in Schornbach einen kleinen Weiher bildet. Der Boden ist schwer und nur mittelmäßig fruchtbar, bessert sich aber, je näher er der Thalsohle kommt. Die Luft ist auf der Höhe rein, trocken und scharf; im Thal neblig, feucht und mild. Wegen des nur gegen Südosten offenen Thales sind hier Frühlingsfröste gefährlich; Hagelschlag aber ist seltener. In der Gemeinde ist die Sterblichkeit größer als in den andern Orten. (S. o. S. 25.)

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Schorndorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1851, Seite 179. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtSchorndorf0179.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)