Seite:OberamtSchorndorf0191.jpg

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zu finden ist, als in den Haushaltungen. Die Markung hat 105/8 M. Gärten, 1876/8 M. Äcker, 84 M. Wiesen und 117/8 M. Weinberge, somit etwa 13/10 M. Baufeldes auf den Kopf.

Im J. 1771 wurde 221/2 M. Gemeindewald ausgerodet.

c. Streich, Weiler, 1/4 Stunde südlich von Vorder-Weißbuch, gleichfalls auf einer Anhöhe gelegen. Wie freundlich auch die Lage ist, so macht der Anblick doch keinen guten Eindruck. Die Markung hat an Baufeld 133/8 M. Gärten, 2097/8 M. Äcker, 786/8 M. Wiesen, und 202/8 M. Weinberge; etwa 11/10 M. auf den Kopf.

Güter in Weißbuch verkauften i. J. 1326 Hans von Urbach, Güter in Hinter-Weißbuch i. J. 1343 Walther von Ebersberg an das Kloster Adelberg, Hinterweißbuch, das Weiler, verkauften i. J. 1404 Hans und Konrad von Wunnenstein, an dasselbe. Das letztere besaß 1524 in Vorder-Weißbuch 2 ganze und 4 Viertels-Lehen und in Birken-Weißbuch 4 ganze und 2 halbe Lehen. Dieß war damals der ganze Bestand der Weiler.

Güter in Streich veräußerte Jörg von Urbach i. J. 1411 an Kloster Adelberg, welches 1524 hier 4 ganze und 4 halbe Lehen, aus denen der jetzige Ort erwachsen, besaß.

Alle drei Orte gehörten bis 1807 nach jeder Hinsicht ins Kloster-Oberamt Adelberg, Steinenberger Viertels. Die Gemeinde wurde unter Lostrennung ihrer Bestandtheile vom Stabe Steinenberg 1819 gebildet.


Weiler,
Gemeinde III. Kl. mit 1056 Einw., wor. 4 Kath. – Ev. Pfarrei; die Kath. sind nach Pfauhausen O.A. Eßlingen eingepfarrt.


Das Pfarrdorf Weiler liegt südwestlich eine starke Viertelstunde von Schorndorf, an der guten von da nach Winterbach führenden Vicinalstraße, auf der linken Seite des hier noch ziemlich weiten Remsthales, am Fuße des Schurwaldes. Quellwasser ist weder so vieles, noch so gutes wie in dem nahen Winterbach vorhanden und es finden sich nur Pumpbrunnen. Durch das Dorf fließt vom Schurwalde herab der Weilerbach, der bei der Mühle einen mit Karpfen besetzten Weiher bildet, manchmal ziemlich stark austritt und nach manchen Krümmungen bei Winterbach in die Rems fällt. Über ihn führt eine steinerne Brücke, über die Rems aber ein Steeg. Der Boden ist im Ganzen ziemlich fruchtbar, aber leichter als in dem nahen Winterbach, daher die Roggenernte um acht Tage früher. Es gedeihen alle in den milderen Gegenden des Landes gepflanzten Gewächse.

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Schorndorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1851, Seite 191. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtSchorndorf0191.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)