Seite:OberamtTuttlingen0053.jpg

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Mineralien finden sich im schwarzen Jura folgende: Kalkspat, Cölestin, Schwerspat (sämmtlich in den Kammern der Ammoniten), Schwefelkies u. s. w.

Die Erhebung des schwarzen Jura über das Meer bewegt sich von 511–755 m.

3. Der braune Jura erhebt sich im Nordwesten des Bezirks theils etwas verflacht, theils merklich ansteigend über den schwarzen Jura und verbreitet sich über die Baarorte Durchhausen, Gunningen, Oberflacht, Seitingen und Thalheim, ferner über die Markung Hausen o. V. bis an den linken Steilrand des Hesselbach-Thals und bildet von Setzingen abwärts die unteren Ausläufer gegen das Elta-Thal bis an den Vereinigungspunkt der Thäler des Faulenbachs und der Elta, von hier zieht er sich das Faulenbach-Thal hinauf bis an die Oberamtsgrenze nördlich von Rietheim, wo er ebenfalls nur die unteren Ausläufer der steilen Thalgehänge bildet, jedoch häufig, wie auch im Elta-Thal von dem von oben herabgekommenen weißen Juraschutt überlagert und nicht mehr sichtbar wird (s. auch die Karte).

Der braune Jura wird wieder in den unteren (α und β), in den mittleren (γ und δ) und in den oberen (ε und δ) abgetheilt.

Der untere braune Jura beginnt mit den Opalinusthonen (α), von dem in denselben häufig vorkommenden Ammonites opalinus, so genannt; er verbreitet sich hauptsächlich am südöstlichen Saum des schwarzen Jura und zieht sich noch in die Thäler des Lombachs bis gegen Gunningen, des Schönbachs bis unterhalb Durchhausen und des Kraienbachs bis Thalheim hinein, wo er die untersten Ausläufer der Thalgehänge bildet. Die Opalinusthone (α) bestehen aus dunklen Thonen, bankweise mit weißen Schalenresten und Thoneisensandstein-Knauern erfüllt, welche gegen oben immer sandiger werden und allmählig in den Eisensandstein (β) übergehen, welcher sich meist in ziemlich steiler Terrasse über die Opalinusthone erhebt und zum Theil namhafte, stark markirte, freie Hügel bildet, wie der Stauffelberg, der Lomberg, das Hasenloch etc. Seine Verbreitung ist sehr beträchtlich und erstreckt sich mit den Opalinusthonen beinahe über das ganze oben angegebene Gebiet der braunen Juraformation mit Ausnahme der ihn überlagernden, unten näher bezeichneten übrigen Schichten der Formation. In den Eisensandsteinen scheidet sich Brauneisenstein als Geoden, theils in Flözen aus, welche im Osten des Landes mehr anschwellen und seit langer

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 53. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0053.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)