Seite:OberamtTuttlingen0057.jpg

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namentlich in nassen Jahrgängen an den Steilabfällen des weißen Jura Verrutschungen vorkommen, indem die Impressathone schlüpfrig werden und sich hinausschieben, wobei die über ihnen liegenden geschichteten Kalke nachstürzen. Die Impressathone gehen hauptsächlich in der westlichen Hälfte unseres Bezirkes zu Tage, hier bilden sie vereinzelt zuerst den obersten Steilabfall des Lupfen und die steile Kuppe des Hohenkarpfen, während sie zusammenhängend den Steilabfall des Gebirgsstocks zwischen Elta und Faulenbach ringsum bilden; überdies erscheinen sie, jedoch häufig verrutscht und von oben herabgekommenen Trümmergesteinen überschüttet, am Fuß der linken, steilen Gehänge gegen das Faulenbach-Thal und ziehen sich oberhalb Tuttlingen unter die Thalsohle der Elta. Ferner ziehen sie sich in schmalem Bande am Fuß der Gebirgsstöcke zwischen Elta, Mühlbach und Kraienbach und zwischen Elta, Kraienbach und Donau herum und streichen am Einfluß der Elta in die Donau ebenfalls unter die Thalsohlen. Weiter hin gegen Osten gehen sie nur noch an einzelnen Stellen ganz unbedeutend zu Tage, wie bei Ludwigsthal und gegenüber auf der linken Seite der Donau bei der Bleiche, ferner im Lippach-Thal, wo sie am Fuß der beiden steilen Thalgehänge noch als ein ganz schmaler Streifen erscheinen. Gegen oben stellen sich in den Thonen allmählig 1/2′ mächtige Kalkbänke ein, welche zusammenhängend werden und in den weißen Jura (β) übergehen. Dieser mauerartig geschichtete Kalk bildet theils die Hochebene, theils zieht er sich stark markirt an den Steilgehängen und theils am Fuß derselben hin. Im Westen des Bezirks erscheint er zuerst auf der lang gestreckten Kuppe des Lupfen und auf der höchsten Spitze des Hohenkarpfen, eine weit größere Ausdehnung erhält er auf der Hochebene des Gebirgsstocks zwischen den Thälern der Elta und des Faulenbachs. An den Gebirgsstöcken zwischen der Elta, dem Mühlbach und dem Kraienbach und zwischen der Elta, dem Kraienbach und der Donau, wie an den linken Steilgehängen gegen das Faulenbach-Thal, bildet der geschichtete Kalk (β) eine kräftig markirte Terrasse theils in der Mitte der Steilabfälle, die sich allmählig gegen die Thalebene herabsenken und zunächst oberhalb Tuttlingen dieselbe erreichen. Von hier an wird er der nächste Begleiter der Donauebene und bildet die untersten Gehänge derselben auf beiden Seiten, zugleich greift er noch in die Seitenthäler des Donau-Thals hinein und zieht sich namentlich in das Lippach-Thal, hier als Terrasse über den Impressathonen, weit hinein, im Donau-Thal selbst aber zieht er sich bei Mühlheim

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 57. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0057.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)