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L. bei Bronnen. Der schöne Venusspiegel Specularia Speculum Dec., sehr häufiges Ackerunkraut, ebenso die seltene Sp. hybridra Dec. Einige Synanthereae wie Carduus acanthoides L., Cirsium Eriophorum L., Lactuca perennis L., Senecio viscosus L. Zweifelhaft erscheint die Achillea nobilis L. bei Ludwigsthal. Erysimum crepidifolium Rchb., Neslia paniculata Desv., Papaver dubium L., Alsine tenuifolia Wahlb. (am Honberg), Cerastium semidecandrum L. (in der Baar), Silene linicola L. Bronnen und sonst im Lein nicht selten, Dianthus prolifer L., Scleranthus perennis L. (Ludwigsthal). Die Malve der Alb: Malva Alcea L. häufig und am Eisenbahndamm die Moschusmalve: M. moschata L., Nigella arvensis L. in der Baar. Saxifraga tridactylites L. überall.

Pflanzen feuchter Wiesen und Moore, Sumpf- und Wassergewächse. Glyceria aquatica Presl. bei Ludwigsthal, Eriophorum vaginatum L., Schindelwald. An der Donau einige seltene Binsen, wie Scirpus maritimus L., Sc. acicularis L. und Sc. compressus Pers., daselbst die schöne Blumenbinse mit dem Kalmus Butomus umbellatus L., Acorus Calamus L. Von Laichkräutern (Potamogeton), P. densus L., P. obtusifolius Met. K., P. lucens L. und P. pectinatus L., Zanichellia palustris L. Im Schindelwald: Triglochin palustre L., Salix repens L. (Moorweide), Polygorum Bistorta L., Scutellaria galericulata L., Pedicularis silvatica L. und Utricularia minor L., Pinguicula vulgaris L. gegen Hausen o. V., Rietheim und Bachzimmern. Die Primula farinosa L. bei Ludwigsthal. Lysimachia thyrsiflora L. Verbreitet ist Gentiana verna L. am Schindelwald den 16. Aug. 1876, zum zweitenmale blühend, daselbst G. Pneumonanthe L., Erythraea pulchella Pers. und Menyanthes trifoliata L. Ebenso die Gruppe der Vaccinien: V. uliginosum L. mit der gemeinen V. Myrtillus L. und der Preißel- und Moosbeere: V. Vitis Idaea L., V. oxycoccos L. nebst der reizenden Andromeda polifolia L. Letztere übrigens sehr selten, wie überhaupt, seit Rösler dort sammelte, Vieles ganz selten, oder gar verschwunden ist. Der Schindelwald hat viel von seinem sumpfigen Charakter durch Grabenziehungen, Kulturen etc. verloren, auch die dortigen Wiesen sind nicht mehr wild wie früher, sondern werden jetzt theils gedüngt, theils aufgeforstet und verlieren hiedurch langsam ihre wilde Flora. Mit genannten Ericaceen kommt ebenfalls Epilobium palustre L. in einer kleinen, behaarten Form β pilosum vor, E. reseum L.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 72. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0072.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)