Seite:OberamtTuttlingen0156.jpg

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Die Orts- und Flurnamen können hier nicht vollständig gegeben werden, folgen auch großentheils in der Ortsgeschichte. Einzelne Orte sind: kitsch = Angeschwemmtes am Strande, rêsche = seichte Stelle, zu rasch, vgl. Schmeller Bayr. W. B. 2. A. 2, 157. Bei den drei Aisen = Grabhügeln; Koppenhan etwa Fichtenhag? vgl. Schmeller 1, 1272.

Menschenleben. jugəd für Neugeborenes, namentlich euphemistisch für Mädchen. Das Kind briəgt weint, grännt greint, grouszätti Großvater, grouszile ebenso, für Ähnle, gödi godə (Taufpathe, männl. und weibl.) wəisətə hieß früher das Gevatteressen (vgl. Schmeller 2, 1027) duttə an der Mutterbrust trinken, trüə gedeihen, doll zum Verwundern gut, stark, schön, brav, fürnëəm, mallə, fem. Bausback vgl. Schmid Schwäb. Wb. 371, sëarbə sëarbling verkümmern, Kümmerling, buschbr munter, auch vom jungen Vieh, sonst schwäbisch muschbər vgl. Schmeller 1, 1682, gumpə springen Schmeller 1, 914, mäidile kleines, mäidle stärkeres Mädchen, muəs, babə Brei, gvätrles machə die Verrichtungen der Alten nachahmen, bəufalə, fem. Ball, vgl. faulbalen Schmid 182, môzə schmieren Schmid 390, dâlgə dasselbe Schmeller 1, 505, sâlbə ebenso, knəuntschə ebenso, fenz Schelmerei, aləfəenzig schelmisch, ânvrschbiəgt neidisch, von speculari? konəzic[ER 1] spassig possig, aus keinnützig Schmid 320, kobaes koblaes heikel, zu koppen = aus dem Magen aufstoßen, vgl. Schmid 321 köbelich, kobeß, wundrviz Neugier, Schmeller 2,956, näisic auch schnäigid näschig, schleckig, schibenəz scheu, schabəennzəlic schäbig, schnagr, gschnagət mager, zu Schnake culex, vgl. Schmid 472, Schmeller 2, 565, n schlank Schmell. 2, 102. foas feist, poschtiert, zu Positur, Poschtur. Mäidle, buo, auch dr kärle und d’ mänidsch fem., voarsitz, zogârtə, z’schtubə, zliəht, aus der Alb z’ëbschmər alles = Abendbesuch, zu Hofgarten? vgl. Haimgart Schmell. 1, 938; das letzte = septima hora? oder doch von Abend, goth. êbunths? schâbrnak, tortə[1] Unrecht, Ärger, Verdruß, fisimatentə, Ränke fantasmata? hôzic Heirat, hôzəitr Bräutigam, gaobə zur Hochzeit gaben, schenken, s’ mål (l.) Hochzeitmahl, dîk, gschpannədick rund hops gravida, umwërfə abortiren, kində Kind bekommen, nimmt â âbət laut altert, brëschtə Gebreste, närsch närrisch, gschossə verrückt, hoasl heiser, trëənpl, trünməlic Schwindel, schwindelig, tremulus, sêr wund, bəizl Beule, Schmell. 1, 315, gfliəszl, pfnüsl Schnupfen, Schmid


  1. Soweit unser Überblick reicht, das einzige Wort mit t in Anlaut.

Berichtigungen und Nachträge

  1. S. 156 Z. 21 statt konəzig lies –ic, ebenso sonst. Berichtigungen und Nachträge
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 156. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0156.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)