Seite:OberamtTuttlingen0170.jpg

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Keupersandstein (Werkstein) wird nur auf der Markung Weigheim abgebaut, den grobkörnigen Keupersandstein (Stubensandstein) gewinnt man auf den Markungen Mühlhausen und Trossingen mit Vortheil zu Werk- und Bausteinen. Liaskalkstein und Liassandstein wird zu Bausteinen hauptsächlich zu Straßenmaterial auf den Markungen Mühlhausen, Thuningen, Trossingen und Weigheim gewonnen, auf letzterer Markung theilweise auch Liasschiefer und Schleifsteine. Den Sandstein des braunen Jura baut man zu Bau- und Werksteinen auf den Markungen Gunningen, Hausen o. V., Seitingen und Thalheim ab; auf der Markung Oberflacht werden die blauen Kalke des braunen Jura gewonnen. Auf den Markungen Tuttlingen, Durchhausen, Fridingen, Hausen o. V., Kolbingen, Mühlheim, Nendingen, Neuhausen o. E., Oberflacht, Rietheim, Seitingen, Thalheim, Weilheim und Wurmlingen gewinnt man vielfältig den weißen Jurakalk hauptsächlich zu Straßenmaterial, Mauersteinen und zum Kalkbrennen; der bei Kolbingen vorkommende Plattenkalk des weißen Jura liefert alljährlich eine große Anzahl Platten, welche verschiedene Verwendung erhalten und zum Theil weithin versendet werden. Weißen Jurakies (Schutt) gewinnt man auf den Markungen Hausen o. V., Mühlheim, Rietheim, Seitingen, Stetten und Wurmlingen. Jüngerer Süßwasserkalk (Kalktuff) wird nur bei Altstadt (Markung Mühlheim) gewonnen, wo er jedoch beinahe ausgebeutet ist. Lehm gräbt man auf vielen Markungen und Töpferthon auf den Markungen Tuttlingen, Mühlheim, Nendingen, Neuhausen o. E., wo auch Weißerde gewonnen wird, Seitingen, Stetten, Thalheim, Thuningen und Wurmlingen. Mühlhausen hat eine Gipsgrube und Torfstiche haben Schura und Weigheim.

Früher wurde an mehreren Stellen Bohnerz gewonnen, auch einzelne erfolglose Versuche auf Bohnerz gemacht; Ausbeute lieferten die Abbaue auf den Markungen: Hausen o. V., Kolbingen, Mühlheim, Nendingen, Neuhausen o. E. und Renquishausen. Linsenerz wurde abgebaut auf den Markungen: Thalheim, Weilheim und Wurmlingen. (S. auch die betreffenden Ortsbeschreibungen.)


b) Pflanzenbau.

1. Verhältnisse des Feldbaues im Allgemeinen.

Nach den Ergebnissen der Landesvermessung beläuft sich die Grundfläche des Oberamtsbezirks auf 93.2097/8 Morgen.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 170. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0170.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)