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Als Arbeiter beim Hammerwerk sind aufgeführt: 1 Hammermeister, 1 Rennmeister, 2 Gesellen und 2 Zainschmiede, welche mit Einschluß von 50 fl. Feiergeld für die Zeiten von Wassermangel durchschnittlich im Jahre 200 fl. verdienten. Außerdem hatten sämmtliche Arbeiter des Werks noch Besoldungsholz zu genießen.

In dem erwähnten Jahre betrug der Erlös aus Ofenplatten 4 fl. 42 kr., Grobeisen 8 fl. 20 kr., Kleineisen 8 fl. 51 kr., Zain 8 fl. 40 kr. per Ztr.

Schon im Jahre 1746 war eine solcher Mangel an Kohlholz eingetreten, daß die Frage der Einstellung des Schmittenwerks und dessen Umwandlung in ein Mühlwerk erörtert wurde, wogegen jedoch die Stadtmüller in Tuttlingen eindringliche Vorstellungen erhoben. Ein herzoglicher Befehl vom 20. Okt. 1762 ordnete Versuche mit Verkohlung und Verhüttung von Schwenninger Torf an, von welchen aber bald wieder abgestanden wurde.

Von 1764 bis 1798 war das Werk wieder verpachtet und zwar von 1764–70 an Landhauptmann Prittmann in Hall, den gewesenen Nassau-Saarbrücken’schen Bergrath Hizler in Mergelstetten, den Kreiskommissär Heuglin in Stuttgart und Löwenwirth J. G. Blezinger in Königsbronn um jährliche 1000 fl., von 1770–79 an Hofrath Marcellus Fdch. Heigelin in Heilbronn und Kommissär Karl Georg Heigelin in Stuttgart um jährliche 1500 fl., welcher Pacht auf weitere 9 Jahre 1779–88 gegen ein jährliches Locar von 1300 fl. verlängert wurde; von 1788–98 endlich an Forstrenovator Kornbeck in Neuenbürg, Rößlenswirth Lutz in Kalmbach und Gastmeister Klumpp in Kloster Reichenbach um jährliche 1700 fl.

Während der Admodiationszeit wurden vom Staat, resp. den Pächtern folgende Gebäude neu erbaut:

Anno 1766 die Hohofenscheuer für tannene Kohlen,

000 1779 das große Laborantenhaus mit 8 Wohnungen,

000 1781/82 die Hohofenscheuer für buchene Kohlen,

000 1782/83 die untere Schmitten Kohlscheuer,

000 1784/85 die Schleifhütte, spätere Speidelmeisterswerkstätte mit Wohnung,

000 1788 das Verwaltungsgebäude.

Mit dem Monat Mai 1798 ging die Pachtzeit zu Ende und es wurde der Betrieb wieder auf eigene Rechnung übernommen.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 259. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0259.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)