Seite:OberamtTuttlingen0292.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

welcher ihm seine theilnahmsvolle Anhänglichkeit an die ihm ihr Vertrauen schenkenden Familien und sein unermüdlicher Fleiß besonders nachgerühmt wurden, widmete er in dem Zeitraum von 36 Jahren, während dessen er mit nur kurzer Unterbrechung (s. u.) der obersten Gesundheitsbehörde Badens angehörte, mit vieler Geschäftsgewandtheit, Pünktlichkeit und Ausdauer seine Kräfte der gerichtlichen Arzneikunde, der Gesetzgebung und der Beaufsichtigung der Gesundheitspolizei. 1814 erhielt er den Titel eines Leibarztes; 1829 im letzten Regierungsjahr des Großherzogs Ludwig wurde er unerwartet seiner Stelle in der Sanitätskommission enthoben, kurz nach Großherzog Leopolds Thronbesteigung 1830 aber wieder eingesetzt, 1837 zum Direktor der Kommission befördert, nachdem er schon 1834 zum Geheimenrath ernannt worden war. Teuffel starb 9. April 1847. Badische Biographien, herausgegeben von Weech. 1875. II. 343 ff. – Sigmund Teuffels jüngerer Bruder war Joh. Konrad Teuffel, geb. in Tuttlingen 16. Juni 1799, gestorben 18. April 1854 als Obertribunalrath in Stuttgart, Landtagsabgeordneter für den Bezirk Tuttlingen 1851–54. (Auch der Vater des hochgeschätzten Philologen Wilhelm Sigmund Teuffel, geb. in Ludwigsburg 1820, gest. in Tübingen 1878, war von Tuttlingen und starb früh, als Regimentsarzt.)

Im Jahre 1814 bei einer Nervenfieberepidemie zeichnete sich der Glaser Sichler durch seine Aufopferung so aus, daß er vom Könige neben einem Geldgeschenk die goldene Civilverdienstmedaille erhielt.


Regesten.

30. Juli 797 geben Hubert und Isanbert Besitzungen mit Leibeigenen an’s Kloster St. Gallen (W. U. B. 1, 50). Im gleichen Jahr 11. Dezember stellt hier B. Egino v. Konstanz eine Urkunde aus in Betreff einer Precarei (Zulehennahme eines Eigenbesitzes von der Kirche) des Grafen Berthold (Neug. Cod. Dipl. I Nr. 134). 18. Febr. 819 Abt Gozbert v. St. Gallen in Betreff einer solchen Erminolds (eb. 201). 803 ist B. Egino und Abt Werdo, 820 Abt Gozbert mit Vogt und Offizialen in Tuttlingen. (St. Galler Mitth. N. F. 3, 177.) Reichenau: Ob. und unter: Kehlhof, letzterer später der Familie Jäger gehörig, daher Jägerhof (diese hatte auch am Wurmlinger Großzehnten Antheil) ersterer hatte viele Freiheiten, Güter, Wälder, den großen Fruchtzehnten (wohl zur Hälfte). 1530 ließen das Kloster und das Hochstift Konstanz ihre Gefälle renoviren. Der Abt war Patron der Pfarrei und der Frauenkapelle und St. Martinskaplanei und mußte die St. Martinskirche bauen lassen, (Schmid, ebenda die Tränke in der Donau). 1372 St. Kath. Abend: Bewilligung des Abts in der Reichenau um eine Leibdinge, um die Vogtei über Tuttlingen, Stadt und Burg zu

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 292. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0292.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)