Seite:OberamtTuttlingen0312.jpg

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bekennen 23. Apr. 1447 (Datt. 239), daß sie Diener und Räthe des Gr. Ludwig von Wirtemberg geworden sind; (Datt 279). Martin und seinen Bruder belehnte 1483 Wirtemberg mit Bodelshausen, das er 1497 an Wirtemberg, und ebenso 6. Dez. 1493 den Hof Kresbach bei Tübingen für 900 fl. an den Truchsessen Ludwig von Höfingen verkaufte (Gab.); Rudolf, Landcomthur der Ballei Elsaß und Burgund, tritt der Erneurung des schwäb. Bundes 17. März 1522 bei (Datt 405). –

Fridingen kam, ohne Zweifel von den Bertholdinern, an die Grafen von Zollern, und später an deren Nebenzweig, die Grafen von Hohenberg. Sie hatten hier eine Burg Neuhohenberg, (S. 309) die Steuer, Einkünfte von der Kastenvogtei, dem Fischwasser in der Donau und der Mühle. 29. Nov. 1357 verkauften Gr. Heinrich von Veringen und Frau Adelheid, seine eheliche Wirthin, Gräfin von Zollern, und Gr. Friedrich von Veringen, ihr beider Sohn, allen ihren Besitz zu Fridingen an das Kl. Heiligkreuzthal (Stäl. W. G. 3, 718). 11. Nov. 1372 trug Gr. Rudolf III. dem Kaiser Karl IV. als König von Böhmen die Stadt Fridingen zu Lehen auf (O. A. Spaich. 311); 1381 wurde sie von demselben mit der Herrschaft Hohenberg an den H. Leopold von Österreich verkauft, mit Forst, Zoll und Ohmgeld; die Jagd jenseits der Donau aber gehörte zur Zollern’schen Herrschaft Mühlheim und wurde noch 1544 deren späteren Besitzern, den Freiherren von Enzberg, zugesprochen. H. Leopold verpfändete Fridingen 1393 an Hans Pfuser, Bürger in Rottweil, später an die Herren von Balgheim; 1407 saß hier Berthold von Balgheim und 31. März 1418 bestätigte H. Friedrich von Österreich dem Burkhard von Balgheim die Pfänder in der Herrschaft Hohenberg, zu Altenfridingen u. s. w., die er vom H. Leopold erhalten hatte (Lichn. V. p. CLXI s.) –

Fridingen gehörte nun zur oberen Grafschaft Hohenberg, war bis 1680 Sitz des Obervogteiamts und hatte von da an einen Amtmann, der unter dem Obervogt in Spaichingen stand und die österreichischen Jurisdictionsrechte auch in benachbarten Orten, wie Irrendorf, Mühlheim, Kolbingen, Renquishausen ausübte, (s. O. A. Spaichingen).

Die Herren von Ow von Felldorf besaßen in Fridingen einen Lehenhof von 1517 bis in die neuere Zeit. (Köhler 201). –

Die Burg (oder das Schloß) in Fridingen ist (nach den österr. Lehensbriefen beim St. Arch.) 1483 im Lehensbesitze

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 312. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0312.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)