Seite:OberamtTuttlingen0336.jpg

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hinterließ 10 Kinder: Barbara, Eberhard I., Ottilia, Margaritha, eine Tochter unbekannten Namens, Ursula, Johann II., Mechtild, Euphemia und Ludwig.

Johann oder Hans II. nannte sich „Ritter von Karpfen und Herr von Rietheim.“ Er trat nach Herzog Ulrichs Rückkehr der Reformation bei. Von H. Christof erhielt er das nach dem Aussterben der Herrn von Münzer von Sinkingen an das wirtembergische Haus heimgefallene Kunkellehen in Sinkingen und Thuningen, bestehend in Gütern und Zinsen, 13. Juli 1551; auch wurde er zum Obervogt in Balingen ernannt, welches Amt er 1554–57 begleitete, sofort das gleiche zu Tuttlingen 1557–1563; endlich im folgenden Jahre zum wirtembergischen Oberrath. Zur Herstellung der Burg Karpfen mußte er mit seinem Bruder 1500 fl. aufnehmen. 1536, 1540 und 1542 erwarb er von Hans Anstand, Herrn zu Möhringen, und von Jakob Gut von Sulz das steuerfreie adeliche Gut, so zum obern Schloß (Karpfen) gehörte, bestehend in 108 Morgen Feld, sodann 1548 den Bergzehnten von Hans von Reischach zu Immendingen. 1537 baute er das untere noch stehende Schloß in Rietheim von neuem und zwar auf einem eichenen Rost ins Wasser. 1553 verkauft er die schwarze oder untere Mühle bei Weilheim zu einem ewigen Mannlehen der Familie Butsch. Nach langer Kränklichkeit starb er 16. Januar 1564, und 1568 wurden seine Söhne Hans III., Thomas, Eberhard und Ludwig, sowie die Söhne seines verstorbenen Sohnes Erasmus mit der unzertheilbaren Herrschaft Karpfen belehnt. Aus seiner Ehe mit der 2. März 1568 verstorbenen Elisabetha Rauwin (Reihin) von Winnenden, stammten 12 Kinder: Regina, Elisabetha, Hans III., Johann Jakob, Sigismund, Johann Thomas, Eberhard II., Erasmus, Ludwig, Hans Martin, Felicitas und Katharina.

Unter den Geschwistern Hans II. zeichnete sich besonders aus Eberhard I. von K. „zu Thalheim“, geb. 1492. Er betheiligte sich 1523 an dem Feldzug des schwäbischen Bundes gegen die fränkischen Raubritter, befehligte wirtembergische Truppen im schmalkaldischen Krieg, war Beisitzer am wirtembergischen Hofgericht und wirtembergischer Rath, seit 1551 H. Christofs Haushofmeister. Im Besitze von Thalheim in der Steinlach war er schon 1519, und zwar durch seine Gemahlin Anna von Stetten; der Ort blieb im Besitz der Familie bis 1608. Er starb 1574 mit Hinterlassung von 4 Kindern: Maria Jakobäa, Sibylla, Kaspar und Balthasar. Kaspar 1603 hinterließ 7 Töchter:

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 336. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0336.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)