Seite:OberamtTuttlingen0337.jpg

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Sabina, Sibylla, Magdalena, Maria, Sophia, Katharina, Johanna. Balthasar war wirtembergischer Obervogt in Tuttlingen, auch Hofrichter und Rentkammermeister. Er starb kinderlos 1590.

Hans III., geb. 1532 (vermählt mit Ursula von Reischach[1], dann mit Anna v. Plieningen), war 1551 volljährig und schon vor Antritt der Herrschaft, welcher 1568 erfolgte, wirtembergischer Rath. Herzog Christof drang in ihn und seine Brüder, das sehr baufällige Karpfen wieder herzustellen. 1572 theilt er mit seinen Brüdern Thomas, Eberhard und Ludwig die bisher gemeinsam besessenen Güter, worauf letzterer das obere Schloß in Rietheim für sich erbaute. H. Ludwig ernannte ihn 1576 zum Statthalter am herzoglichen Hofgericht, 1574–1588 zum Obervogt in Rosenfeld, † 1588 mit Hinterlassung zweier Kinder, Hans Dietrich und Felicitas. Sein Bruder Sigismund war Vogt zu Balingen und hinterließ eine Tochter Katharina. Eberhard II. war lange Jahre bis 1593 Obervogt in Tuttlingen. Er lebte bis 1601 19. Nov. und war vermählt mit Anna Magdalena von Wendorf, welche 5. Sept. 1579 im 24. Lebensjahr starb. Beider Epitaph befindet sich als das noch einzige in der Kirche zu Hausen. Kinder von ihm sind wahrscheinlich Gottfried und Eberhard. Des Erasmus Kinder sind: Wolfgang, Sibylla, Johann Heinrich, Eberhard III., des Ludwig: Petrus, Katharina und Elisabeth. Johann Jakob ist Meßpriester in Aldingen während des Interims.

Hans Dietrich, geb. 1572 (vermählt mit Esther Nothaft von Hohenberg, dann mit Sara von Rothberg) trat nicht in wirtembergische Dienste, sondern widmete sich der Verwaltung der Hausgüter. Er fiel in den 30jährigen Krieg. 1632 20. Nov. bittet er beim Direktorium des Ritterkantons Neckar-Schwarzwald, für sich, seine Familie und Unterthanen um Verwendung wegen Nachlasses von schwedischen Kontributionen und Abstellung der argen Verwüstung der Gegend von Mühlheim und der Herrschaft Karpfen. Rietheim habe gar keine Allmande, Hausen aber habe an seinen Vetter, Peter v. Karpfen, die besten Allmanden wegen Kriegsnoth verkaufen müssen. Die Sorgen, Schäden und Gefahren mehren sich bis zum Herbst 1634, da die Burg von den Österreichern eingenommen und durch Verwahrlosung


  1. Auf ihren Tod bezieht sich die schöne Tafel mit dem Bild des Gekreuzigten, des Hohenkarpfens und der Stifter in der Kirche zu Hausen, wahrscheinlich aus der Schule des Bartel Beham.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 337. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0337.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)