Seite:OberamtTuttlingen0339.jpg

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in die Stadtpfarrkirche zu Tuttlingen stiften. In diesem Jahre am 11. Nov. starb er in dem Karpfischen Hause zu Tuttlingen, das an der Stelle des jetzigen Dekanathauses stand und später bei dem Wiederholdischen Kauf an die Herrschaft abgetreten wurde. Seine Kinder waren Hans Adam, Anna Sabina und Esther, sowie eine Tochter unbekannten Namens. Die Kinder des Hans Thomas von Karpfen waren: Johann Ludwig, wie es scheint, kinderlos verstorben, Joh. Christof, Joh. Jakob, Elisabeth und Felicitas. Von Joh. Christof stammten: Maria Salome, Maria Anna, Maria Jakobäa, Sofia. Joh. Jakob zeichnete sich im 30jährigen Kriege als österr. Oberst aus; sein Sohn ist wahrscheinlich Eberhard v. K., Gemahl Anna Sabinas v. K., späterer Ehefrau des Jo. Ge. von Widerhold. Die Kinder des Erasmus waren: Wolfgang, vor 1589 ledig verstorben, Sibylla, Hans Heinrich, Obervogt und Keller in Tuttlingen, Bürger in Rottweil 1627; Eberhard III., Komthur des Deutschordens in Kronweißenburg 1589–1620.

Die Kinder Ludwig’s sind: Peter, belehnt 1602, 1611–1619 Oberforst- und Jägermeister, seitdem Obervogt zu Tuttlingen, † um 1632 kinderlos; Katharina, Elisabetha. Gottfrieds v. Karpfen Wittwe, unbekannten Namens, heiratete einen Otto Keller, Hofmeister des Generals von Mercy und wohnte in einem dem Kl. Rottenmünster gehörigen Hause zu Hausen ob Verena mit Nutzung eines „bürgerlichen“ Gutes.

Hans Dietrich’s Sohn, Hans Adam, widmete sich dem Militärdienste. 20. Febr. 1640 meldete er sich in Prag zum Eintritt in das österreichische Heer; nach dem Friedensschluß trat er in schwedische und englische Dienste und brachte es zum General. Er hatte von einer uns unbekannten Frau 2 Kinder, Anna Sabina und Jo. Ge. Hieronymus, welcher 1656 kinderlos als Kapitän im Duell in Polen fiel. 1657 mit Karpfen belehnt, verwendete er 3000 fl. auf das Gut, freilich fremdes, auf die ohnehin schon mit 28.000 fl. Schulden beladene Herrschaft aufgenommenes Geld. Nachdem er 1658 den Meierhof am Berg verpachtet hatte, schloß er noch in seinem Todesjahr 2. Juni unter wirtembergischer Vermittlung mit seinem Schwager Hans Georg Widerhold auf Hohentwiel einen Vertrag, demgemäß die Allodien von den Lehen der Familie ausgeschieden und jene dem Widerhold zugewiesen wurden, worunter namentlich der halbe Bergzehnten in Wurmlinger Bahn sammt dessen Grund- und Bodenzins begriffen war. 7. Sept. 1663 starb nach längeren

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 339. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0339.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)