Seite:OberamtTuttlingen0553.jpg

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und unteren Festung, auch „Salzbüchsle“ genannt. Nr. 25 das „Felsenthor“, Nr. 26 das neue Portal, oberer Eingang in die obere Festung.

Ferner a bezeichnen die Brücken, sie hießen Pont neuf ganz außen beim Alexandersthor, die Coupare bei der Radschine, Pont royal oder rothe Brücke, zwischen der unteren und oberen Festung, und endlich Pont du Gouvernement beim oberen Eingang in die obere Festung, b die Pulverthürme, der Tiger, der Löwe, der Drache und der Parther, sämtlich auf der oberen Festung, 1–3 auf der Herzogsbastion, 4 auf der Bastion Sankt Erdmann.

c bedeuten die rund ausgemauerten Cisternen, eine, der Kelterbrunnen, in der unteren Festung, 4, der Burg-, Kirch-, Becken- und Schreiner-Brunnen, auf der oberen Festung.

Der frühere Kirchthurm wurde im Jahre 1845/47 durch freiwillige Beiträge, wie auch auf Kosten des K. württemb. Kriegsministeriums, wieder in Stand gesetzt, und um ein Stockwerk erhöht, worin in einem geräumigen Gemach das im Jahre 1837 nach dem Entwurf des Prof. Wagner von Stuttgart in Gußeisen gefertigte Brustbild Widerholds aufgestellt ist.

Hier sei noch angeführt die Beschreibung, die Heinrich Schickhardt (s. o. S. 547) vom Hohentwiel entwirft: „Dieß fürstlich, ja königlich Haus liegt im Hegau, nicht weit vom Bodensee, in einer lustigen, an Wein und Korn fruchtbaren Gegend und ist über die Maßen fest. Es ist zu verwundern, wie der sehr harte Fels, ledig und allein, in so übergroßer Höhe im Feld aufsteigt, da so nahe dabei kein einziger Berg ist, der ihm möchte Schaden bringen, also daß er weder mit Steigen, Schießen oder Untergraben durchaus nicht kann bewältigt werden. Auf demselben ist das Schloß nicht nur mit vielen fürstlichen Zimmern und nothwendigen Gemächern, wie auch guten Cisternen und Schöpfbrunnen, deßgleichen mit Keller und Stallungen, sondern auch mit Basteien, Wällen und starken Wehren zum Überfluß versehen. Daneben wird an diesem Berg gebaut Korn und trefflich guter, rother und weißer Wein, nicht weniger ist an gutem Bau- und Brennholz kein Mangel“. Auf dem K. Staatsarchiv befinden sich von Schickhardts Hand, in großem Maßstab und trefflich gezeichnet, ein Grundriß und eine Ansicht von Hohentwiel aus dem Jahre 1591. Letztere auf Pergament, und mit den Beischriften: Hainrich Schickhart fecit 1591, diser Berg ist hoch 788 Werckh Schuoch. Eine Nachbildung davon

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 553. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0553.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)