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gehen nach Singen in Kirche und Schule. Zwei Pumpbrunnen liefern das nöthige Wasser.

Der das Gut rationell bewirthschaftende Pächter hält 18 St. Rindvieh und 4 Pferde; der Boden ist ziemlich ergiebig und besteht aus tertiärem Schutt (Sand und Gerölle), der meist von Lehm überlagert wird. In der Nähe des Bruderhofes (westlich) bei den „Drachenlöchern“ befindet sich eine Töpferthongrube, die vortrefflichen blauen Töpferthon liefert.

Der Bruderhof wurde seiner Zeit mit Hohentwiel von Württemberg erworben; der Name desselben ist nicht alt und nicht nachzuweisen, wie er aufkam (ob von einem Waldbruder u. dgl.).

In Öttingers Landbuch von 1623 heißt es: Zu Hohentwiel gehören folgende Höfe:

Forsthof, Gereuthof zu Singen, 4 Lehen und erbliche Höfe daselbst, ein erblicher Hof zu Worblingen, auch folgende Wälder: In Singer Markung Thannwald 110 Jauchert, im langen Rain 518 J., Buchholz 89 J., auf der Grub 75 J., Schnaitholz 56 J., beim Sennhof 9 J., Oberbühl 4 J., Unterbühl 6 J., Klein Bühlin 1 J., Oberstbühl 22 J., äußerst Bühl 7 J., Bühl ob dem Weidenseil 9 J., Bühl auf dem Hard 5 J., beim Schloß Hohentwiel 3 J., auf Worblinger Markung Überlinger Holz 110 J., Arlenbühl 12 J.; zusammen 1036 Jauchert Hegauer Meß. In diesem Bezirk und in allen Hölzern der Singer Markung hat der Herzog die Rügungen und das Recht zu jagen und zu hagen nach Schwarzwild, Rehen, Hasen, Füchsen; nur die Hirsche gehören in den Nellenburger Forst.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 579. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0579.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)