Seite:Oberamt Aalen 004.jpg

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in Abgang gekommene Name verdiente sehr wiederum in Gang gebracht zu werden; wir werden ihn nach Bedürfniß benützen.

5. Lein und Kocher umschließen eine fruchtbare Hochebene, welche weiterhin in’s Amt Gaildorf sich erstreckt, bei uns aber gewöhnlich als „die Leinhöhen“ oder auch als „Hohenstadter Ebene“ bezeichnet wird. Nördlich vom Kocher, von seiner Biegung bei Hüttlingen an, lag einst der weit ausgedehnte Virgundwald (a. 814. 1024), dessen Name zwar in der Adelmannsfelder Gegend noch einigermaßen fortlebt, im Allgemeinen jedoch ganz aus dem Munde des Volkes verschwunden ist. Wir müssen unterscheiden

6. die tannenbewaldeten Hügel, bei Abtsgmünd beginnend und in dem ganzen Striche zwischen der Blinden Roth und dem Kocher sich fortsetzend. Die Umwohner nennen diesen (zu den sog. Limburger Bergen gehörigen) Bezirk seit Jahrhunderten „die Wäld’(er.)

7. Die Hochebene zwischen der Blinden Roth, dem Kocher und der Jagst wird von Manchen „die Ay“ benannt, es lebt aber auch dieser Name nicht in des Volkes Mund.

Lokalnamen kleinerer Bezirke kommen da und dort vor. Bei Aalen z. B. heißt das ehemalige Gebiet der Stadt – am Rombach und seinen Zuflüssen – noch heute „die Bäch’(e)“ u. a. m.

Die Hohenstadter Ebene wird gegen Westen „Thannfeld“, gegen Süden „die Zais“ genannt u. s. f.


II. Natürliche Beschaffenheit.

1. Bildung der Oberfläche im Allgemeinen.

Dieselbe ist, wie schon die Aufzählung der besonders benannten Bezirke angedeutet hat, ziemlich mannichfaltig.

Den südlichsten Strich des Bezirks bildet jener mächtige Gebirgsrücken, welcher das ganze Königreich von Südwest nach Nordost durchzieht, nur daß hier gerade die Lokalnamen Albuch und Hertsfeld den Namen Alp ganz verdrängt haben. Doch theilt diese Gegend noch ganz den allgemeinen Charakter der schwäbischen Alp. Die Hochfläche – wie überall von Erhöhungen und Einsenkungen durchzogen, neigt sich gegen Süden der Donau zu. Gegen Norden fällt das Gebirge scharf und steil ab, jedoch mit einigen sehr deutlich hervortretenden Terrassen. Der oberste durchgreifend Einmal durch eine bald breitere bald nur ganz schmale Terrasse gebrochene steile Abfall (des weißen Jura) hat ziemlich regelmäßig einen Neigungswinkel von 20–35 Graden, dann aber springt, wie ein Sockel, 3–4000′ breit, parallel mit dem obern Gebirgsabhang

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 004. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_004.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)