Seite:Oberamt Aalen 012.jpg

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Am ansehnlichsten ist rechts das Laubacher Thal bis hinauf nach Reichenbach, zwar sehr eng, so daß mit Mühe das Verbindungssträßchen an den Bergwänden sich hinzieht, aber tief in die Berge eingeschnitten. Weiter hinauf vertheilt es sich in eine Menge von Mulden und Klingen, aus welchen der Bach zusammenläuft.

Kürzer, gegen seinen Ausgang aber weiter und ansehnlicher ist das Dewanger Thal, welches eben bei Dewangen mit dem Zusammentreffen zweier Einsenkungen beginnt und in welchem weiter abwärts Rodamsdörfle liegt.

Unterhalb des letzteren führt vor Abtsgmünd das von Steinfurth herkommende Laubachthälchen in das Leinthal.

Links von der Lein bietet das erst am Ausgang sich etwas erweiternde Sulzbach-Thal einen freundlichen Anblick, mit seinen zwei fast durchaus mit frischen Wiesen bedeckten Ausläufern nach oben, wozu noch eine dritte Schlucht kommt, welche gegen das stattlich herabschauende Neubronner Schloß hinaufgeht und in den dortigen Park mit hineingezogen ist.

Vom Federbachthal gehört nur der unbedeutendere obere Theil hieher mit seinem kurzen Nebenaste, in welchem Schechingen liegt, in der obersten, ziemlich weiten muldenförmigen Einsenkung.

Von einem Remsthale kann im eigentlichen Sinne gar nicht hier schon die Rede seyn; denn nur eine gegen Lauterburg zu sich im Albuch hinaufziehende Schlucht ist es, in welcher das benannte Bächlein herabkommt und bei Essingen bildet sich durch die Einmündung weiterer Gebirgsschluchten ein kleiner Thalkessel, bald aber tritt die Rems in die Ebene am Fuße des Gebirgs hinaus, in welcher ihr Lauf fast spurlos verschwindet, um erst von Mögglingen an eine deutlichere, eigentliche Thalrinne zu entwickeln, an welche die Hügel der Gegend sich anschließen. Ein unbedeutendes, schmales Thälchen dagegen durchlauft die alte Rems zwischen den Hügeln des Wellandes, welche auch hier (wie oben beim Kocher) die Remsebene gegen Norden begrenzen und ihr so in Gemeinschaft mit dem Albuch ein thalförmiges Aussehen geben.

Die Bühler, durch den Zusammenlauf einer Anzahl von kleinen Bächen zu etwas mehr Bedeutung heranwachsend, führt eigentlich erst vom Eisenweiher an diesen Namen und behält innerhalb des Oberamtes noch immer ein schmales, 5–10 Minuten breites und nicht sehr tief eingeschnittenes Thal. Die abgerundeten Seitenhügel, hie und da durch die Einmündung eines Nebenbachs unterbrochen, sind links größtentheils von Tannenwald bedeckt, rechts aber mit Feldern, die Sohle des Thals mit guten Wiesen, zwischen denen in seinen meist mit Erlen- und Weidengebüsch bewachsenen Ufern der Fluß dahinläuft.

Empfohlene Zitierweise:
: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 012. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_012.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)