Seite:Oberamt Aalen 032.jpg

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Lauchkling nach Bayershofen) und erstreckt sich in nordwestlicher Richtung bis Abtsgmünd.

Das oberste Glied des Lias, die Jurensis-Mergel, lagern auf der Terrasse nordwestlich vom Kocher, zwischen Wasseralfingen Dorf und Aalen in seltener Entwicklung. Sie führen außer Ammonites jurensis alle möglichen Varietäten von Amm. radians (A. rotula, aalensis), Belemnites digitalis, Nautilus squamosus, Pentacrinites basaltiformis, auch die seltene Ammon. insignis, thircinus und lineatus (Germanii).

Der Posidonienschiefer mit den ihm aufgelagerten Kalkmergeln läßt sich längs der Straße vom Schmelzwerk Wasseralfingen gegen Ellwangen hin bis zur Grenze des Oberamts verfolgen und steigt am linken Ufer des Kochers bis auf die Kuppen der Hügelkette auf. – In den Schiefern finden sich platte Ammoniten aus den Familien der Calciferen und Planulaten, Amm. lythensis, serpentinus, fimbriatus, communis (aequistriatus), bollensis, Belemniten (B. tricanaliculatus, acuarius), Posidonia Bronnii, Inocreamus dubius, Gervillia lanceolata und undeutliche Fischreste nebst vielen Algaciten (A. granulatus).

Der mittlere Lias beginnt bei dem Dorfe Wasseralfingen am Fuße der Hügelkette auf dem linken Kocherufer mit den Amaltheenthonen, in welchen sich besonders am Bürgle bei Wasseralfingen Exemplare von Ammon. amaltheus mit besonders starken Stacheln und schmalen Umgängen, neben Bruchstücken von Ammon. costatus, Terebratula tetraedra und unzähligen Belemniten (B. paxillosus, clavatus, breviformis), Nucula rostrata u. s. w. finden.

Am letztgenannten Ort und einigen andern Punkten kommen auch Steinkohlen von guter Qualität vor, nur in ganz unbedeutender Mächtigkeit, von 2–4 Zoll. Hingegen sind die unteren Schiefer alle sehr reich an Bitumen, bisweilen so sehr, daß einzelne Lagen in geringem Grade brennbar sind.

Die nun folgenden Glieder des Lias, die Numismalismergel und die Turnerithone sind wenig aufgedeckt und nehmen eine sehr kleine Fläche ein, denn 1/4 Stunde von dem Punkt, wo die Amaltheenthone in der Thalsohle erscheinen, treten bei der Heimathsmühle schon die blauschwarzen Kalke des untern Lias auf, welche aber hier nicht den Reichthum an Petrefakten zeigen, wie z. B. auf den Fildern; namentlich sind vollkommene Exemplare der Arieten hier selten; dagegen findet man einzelne Bänke in den Brüchen bei der Heimathsmühle ganz bedeckt mit kleinen einschaligen, turritellenartig gewundenen Schnecken. – Hier finden sich auch, aber immerhin nur sparsam, die Gryphea arcuata, einige Thalassiten (Unio), Pinna Hartmanni, Pecten, Plagiostoma giganteum und Herrmanni. – Etwas ausgedehnter und reicher sind die Schichten des

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 032. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_032.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)