Seite:Oberamt Aalen 034.jpg

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gefärbter Sand, der abgerundete Stücke von Feuerstein und rothen Jaspis einschließt.

Ein ähnlicher Diluvialsand mit Bruchstücken von Feuerstein und Jaspis kommt mit Schichten von weißem Thon bei Hüttlingen auf den unteren schwefelkiesführenden Mergelschichten des schwarzen Jura, jedoch nur in geringer Verbreitung vor. Dieser Sand wird theilweise als Formsand benutzt. In der Umgebung des Hüttenwerks Unterkochen und weiter abwärts gegen die Papierfabrik ist die Thalsohle mit jüngerem Süßwasserkalk (Kalktuff) von bedeutender Mächtigkeit erfüllt, deren Größe zwar nicht genau bekannt ist, aber wohl mehr als 40 Fuß betragen mag. Ob dieses Alluvial-Gebilde abwärts im Kocherthale unter dem Thalschutte noch weiter fortsetzt, ist nicht entschieden. Zwischen Aalen und Hüttlingen ist dieses nicht der Fall, da das Kocherbett in dieser Erstreckung schon im schwarzen Jura liegt.

Die Schichten unserer Gesteine liegen gleichförmig auf einander und haben ein regelmäßiges Fallen von 1–3 Graden, in der Richtung von N.W. nach S.O., also rechtwinklig auf das Streichen der Alp.

Von den Mineralien, welche in den Gebirgen des Bezirks enthalten sind, verdient vor allem – weniger das hier seltenere Bohnerz, als der Thoneisenstein nähere Erwähnung.

Die beiden Hauptflöze liegen nach von Mandelsloh 1417 und 1619 par. Fuß über dem Meere; das höhere Flöz streicht in der Stunde 34/8, die Stunde des Fallens ist 94/8 S und beträgt auf 100 Lachter – 2,339°. Bei dem fünften Flöze bei Aalen ist sein Streichen SW Stunde 5,51/2, sein Fallen SO Stunde 11,3 unter einem Winkel von 21/2 Graden.

Nach oben und unten wird das Erzflöz sehr sandig und es bildet sich dadurch der nicht schmelzwürdige „Bodenstein“ und „Dachstein“, worüber und worunter alsdann sandige Schieferthone liegen.

Chemische Analysen sind wiederholt angestellt worden, von welchen wir einige hier nebeneinanderstellen.

Dorn. Märklin.
Kieselerde 33 32,3 24,58
Thonerde   5   4,8   5,30
Kohlensaure Kalkerde   2   2,4   –
Bittererde  – Spur   –
Magnanoxyd 1/2   1,1   0,59
Eisenoxyd 50 49,1 52,97
Eisenoxydul  –   –   5,29
Wasser   9   9,5   9,13

Nach Abzug des Sauerstoffs bleiben also wenigstens 35 pCt. reines Eisen, von denen aber nur 30–33 pCt. hüttenmännisch ausgebracht werden, 1849/50 im Durchschnitt 32,75 pCt.

Empfohlene Zitierweise:
: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 034. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_034.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)