Seite:Oberamt Aalen 117.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

und Hohenstadt, zwischen den letztgenannten Orten fehlt aber zum Theil noch die chausseemäßige Herstellung.

7. Die Straße von Abtsgmünd nach Pommertsweiler hat eine Fortsetzung nach Adelmannsfelden.

8. Von Hüttlingen führt ein 1838–42 erbautes Sträßchen nach Schwabsberg – Ellwangen, ein zweites über Sulzdorf nach Neuler.

4) Wasserstraßen im strengen Sinne bieten die noch so unbedeutenden Flüßchen des Bezirks nicht dar, es verdient jedoch Erwähnung, daß der Albeinschnitt zwischen Brenz und Kocher wiederholt schon den Gedanken erweckt hat, hier eine Kanalverbindung zwischen Donau und Rhein zu bewerkstelligen; wie denn auch vor einigen Jahrzehenden über die Verbindung des Kochers und der Brenz (also mittelbar des Neckars und der Donau) Untersuchungen gepflogen wurden.

Wirklich benützt wurden mehrere Gewässer – zur Flößerei, und zwar seit alten Zeiten, besonders der Kocher und die blinde Roth. Es ging nämlich viel Holz nach Hall zur Saline, in Blöcken von 11′ Länge, deren man 8 ein Fach, 30 Fach ein Stück nannte. Von 1516 findet sich ein Vertrag Herdegens v. Wellstein mit Schenk Georg v. Limburg; 1574–96 gab’s mehrfache Differenzen zwischen den HH. v. Hürnheim und Wellwart, wegen des Flößens im Kocher bei Abtsgmünd.

Seitwärts kam besonders aus der blinden Roth viel Holz für Hall; als aber Ellwangen ein Eisenwerk in Abtsgmünd errichtet hatte, wurden Verträge mit Limburg 1625 und Vohenstein 1628 geschlossen wegen des Beiflößens von Holz auf der Roth, zunächst an die „untere Rothwiese“. Neuere Verträge über das Flößen auf der Roth zwischen Ellwangen und den Grundherren, sowie der Gemeinde Adelmannsfelden sind von 1737 und 1752.

Noch jetzt wird von Abtsgmünd an auf dem Kocher sowie auf der Roth Scheitholzflößerei betrieben und für die Köhlerei im Rechenhölzle ist eine neue Floßgasse hergestellt worden.

Im Röthenbach wurde zur Beförderung der Flößerei 1629 von Limburg und Vohenstein gemeinschaftlich ein Treibsee errichtet und nachdem er ausgerissen war 1744 neu hergestellt, auch 1630 eine See- und Treibordnung von Ellwangen, Limburg und Vohenstein aufgerichtet, 1692 für die Roth eine neue Verordnung erlassen.

Die Benützenden mußten einen Bachzins bezahlen, auf dem Kocher mehrere Abgaben.

5) Brücken bedarf der Bezirk wenige, weil seine Gewässer nicht bedeutend sind. Bei Aalen noch kann blos von ein paar steinernen Durchlässen über den Kocher die Rede sein, und so auch auf andern Punkten, z. B. über die Aal. Eine steinerne, 1777 erbaute, 1851

Empfohlene Zitierweise:
: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 117. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_117.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)