Seite:Oberamt Aalen 125.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Meiste haben die Grafen v. Öttingen erworben, welche im 14ten Jahrhundert im Besitze erscheinen der Burgen Rosenstein und Lauterburg, sammt den Städten Aalen und Heubach, sowie Essingen u. A. Die Burgen Hohenalfingen, Kochenburg, Leinroden und Hohenstadt waren Lehen der genannten Grafen, welche auch weiter am Kocher hinab Kransberg, Buchhorn u. A. besaßen. Die Herren v. Rechberg hatten Welzheim und Groningen u. s. w., die (reichslehenbare) Burg Heuchlingen und Güter in der Umgebung gewonnen, welche jedoch fast alle der Familie verloren gingen.

Lauterburg und Rosenstein hatte zuerst die edle Familie der Haggen gewonnen, jedoch auf noch unbekannte Weise an Öttingen abgegeben und sich dagegen in Wellstein niedergelassen, wo, gleich wie auch zu Niederalfingen, späterhin das Dynastengeschlecht v. Hürnheim aus dem Ries in eigenen Linien blühte.

Außerdem finden sich ritterliche Geschlechter von Kochen, Waiblingen, von Ahelfingen, in mehreren Linien, die Adelmann von Adelmannsfelden, von Essingen, Schnaitberg und (Hohen-) Roden, von Schechingen, früher auch von Fachsenfeld, von Bühler, von der Hefte u. A. m.

Besitzungen im Bezirke erwarben besonders die Herren v. Wellwart, vorübergehend auch die Herren v. Westerstetten (z. B. Hohenstadt, Hohenroden), v. Pfalheim (z. B. Leinroden), die Schenken v. Schenkenstein zu Hohenstadt, die Herren v. Horkheim (z. B. Schnaitberg), die Herren von Münchingen, Stammheim, Yberg (in Schechingen), die Herren v. Lierheim (in Wasseralfingen), die Herren v. Scharenstetten (in Oberkochen), die Herren v. Vohenstein in Adelmannsfelden, später auch die Grafen Fugger in Niederalfingen.

Kein fester Mittelpunkt gibt in unserem Bezirk der Geschichte seiner einzelnen Bestandtheile eine übereinstimmende Richtung und gewisse Gleichförmigkeit. Derselbe vertheilt sich vielmehr nach und nach mit Entschiedenheit unter eine Anzahl von Rittergütern, neben welchen noch einige reichsstädtische und kirchliche Besitzungen sich entwickeln, wie dieß schon oben I., 5. zusammengestellt wurde. Wir verweisen deßwegen hier auf die Geschichte der einzelnen Geschlechter und Orte.

Die Grafen von Öttingen hätten es offenbar in der Hand gehabt, längs des Kochers eine sehr ansehnliche Herrschaft zu begründen, haben aber diese Besitzungen nach einander verkauft und verpfändet. Dieß war der Fall mit der Lauterburg-Rosensteiner Herrschaft, wozu auch Aalen gehörte. Dem Pfandinhaber, Graf Eberhard von Württemberg, welcher auf kurze Zeit auch Niederalfingen erworben hatte, sammt der Öffnung auf Hohenalfingen, und welcher der Mann gewesen wäre, hier allmälich eine concentrirende Obermacht zu gewinnen, ihm nahm Kaiser

Empfohlene Zitierweise:
: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 125. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_125.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)