Seite:Oberamt Aalen 132.jpg

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worden. Adelmannsfelden wahrscheinlich durch die Schenken von Limburg.

Mit Hohenstadt, Schechingen und Neubronn traten auch die Herrn v. Adelmann i. J. 1580 der Reformation bei. Wilhelm Christoph jedoch führte 1636 wiederum den kathol. Kultus in Hohenstadt und Schechingen ein, während Neubronn inzwischen in die Hände der evangelischen Herrn v. Wellwart gekommen war.

Endlich hatte die Heuchlinger Linie der Herrn v. Rechberg in Heuchlingen ebenfalls reformirt, als sie aber bald nachher ausstarben und das Lehen an Ellwangen zurückfiel, so wurde auch die Gemeinde zum Katholicismus zurückgebracht. Überhaupt machte sich die Propstei überall als Vorfechterin geltend und hat auf verschiedenen Punkten die Ausbreitung der Reformation theils verhindert, zum Theil wieder zurückgedrängt, oder doch zurückzudrängen versucht und für Katholiken auf fremdem Gebiet mehrfach mit den evangel. Grundherrschaften sichernde Verträge abgeschlossen.

Im evangelischen Kirchenwesen des Bezirks war früher wenig Organisation. Adelmannsfelden gehörte zu dem Limburg-Sontheimer Konsistorium; ganz unabhängig dagegen standen die zwei Geistlichen der Reichsstadt Aalen da und ebenso die einzelnen wellwart’schen Pfarrer, denen keiner übergeordnet oder sonst eine Aufsichtsbehörde bestellt war. Für seine protest. Erwerbungen errichtete Württemberg (dessen evangel. Pfarrei zu Oberkochen bis 1813 in’s Dekanat Heidenheim, Generalsuperintendenz Denkendorf gehörte) unter dem Heilbronner Oberkonsistorium 1803 ein Dekanat Aalen (wozu auch Giengen und Adelmannsfelden gehörte). Die neue Organisation vom 14. Juni 1807 theilte das Dekanat Aalen zur Generalsuperintendenz Denkendorf und es wurden zu demselben die Pfarreien Oberböbingen und – späterhin wieder abgetrennt – Eschach und Gröningen geschlagen. Adelmannsfelden gehörte jetzt zur Diöcese Gaildorf, zu Aalen aber die Pfarreien der Freiherrn v. Wellwart. Durch die neue Eintheilung von 1810 wurde das Dekanat der Generalsuperintendenz Ulm untergeben, seit 1824 der in Hall, welche damals für den ganzen Jagstkreis errichtet worden ist.

Zum Schlusse sey noch jenes berühmten Kirchenfürsten, des heilig gesprochenen Bischofs Otto v. Bamberg (1103–39) gedacht, des Apostels der Pommern, der am Albuch zu Hause war und Alles zusammengenommen von einer bei Essingen und Lautern residirenden Edelfamilie abstammte. Wahrscheinlich die Kirchen zu Lautern und Essingen sind es, welche er dem St. Michaelskloster zu Bamberg geschenkt hat.

Empfohlene Zitierweise:
: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_132.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)