Seite:Oberamt Aalen 135.jpg

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Der schwedische General Königsmark hatte 1646 in Adelmannsfelden sein Hauptquartier.

Ziemlich glücklich kam unsere Gegend davon bei dem Einfalle der Franzosen 1688, indem deren Raubhorden mehr nur in der Nähe vorüberzogen. Mehr in Mitleidenschaft wurde sie aber gezogen im spanischen Erbfolgekrieg. – 1704 kam Herzog Eberhard Ludwig v. Württemberg mit 7 Regimentern nach Aalen den 15. Januar, um Nördlingen gegen die Franzosen und Baiern (welche Ulm und Giengen besetzt hatten) zu decken. Ein franz. Streifkorps plünderte 24/25. Jan. Unterkochen, ein anderes den 13. März Lauterburg und Lautern, weßwegen der Herzog v. Württemberg das Lauterburger Schloß mit 50 Mann besetzte. 1707 stand ein Reichsheer unter dem Markgrafen v. Baireuth auf der Hochebene von Iggingen und Schechingen den Franzosen unter Villars gegenüber. Diese drängten nach einem glücklichen Gefecht bei Lorch den Markgrafen zurück, dessen Nachhut unter General Aufsäß bei Schechingen den Franzosen mit Erfolg Widerstand leistete und sie zurückschlug, den 23. Juni, wobei aber Schechingen geplündert wurde.

Im österreichischen Erbfolgekrieg zog ein französisches Korps in mehreren Abteilungen 1741, den 27. August ff. über Gmünd durch Aalen auf Nördlingen; 1743 zog vom kaiserlichen Heer eine Kolonne über den Albuch den 13. Juli, eine andere durch Aalen, welche am 14. und 15. bei Laubach Rasttag machte.

In den französischen Revolutionskriegen wurde 1796 unsere Gegend zum Kriegsschauplatz, während man bis dahin Franzosen nur als Kriegsgefangene gesehen hatte, deren viele 1793 im Amt Kochenburg waren einquartirt worden. Erzherzog Karl kam auf seinem Rückzug vor Moreau am 1. Aug. 1796 von Böhmenkirch nach Heidenheim, hielt aber seine Flanke durch Fürst Lichtenstein gedeckt, dessen Vorposten bis Ramsenstrut und Schwabsberg sich ausdehnten. Gegen ihn rückte General Desaix an, der am 2. August Heubach besetzte, worauf sich die Kaiserlichen von ihrer Stellung auf dem Blümle nach Unterkochen zurückzogen; ihre Artillerie stand auf der Hard. Die Franzosen drangen in drei Kolonnen vor; auf der Straße, wo sie die kaiserl. Vorposten vom Aalwirthshause bis Aalen zurückdrängten, wo es noch zu einem Gefechte kam, durch den Rohrwang und über den Langert, weßwegen auch General Lichtenstein sich in Unterkochen nicht zu halten vermochte, sondern auf das Hertsfeld sich zurückzog. Die Franzosen plünderten die Umgegend sammt Aalen (s. d.) und besetzten die ganze Gegend (am 4. August Abtsgmünd). Moreau selbst hielt sich am 6. und 7. August in Aalen auf und nach dem unglücklichen Gefecht bei Neresheim

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 135. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_135.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)