Seite:Oberamt Aalen 136.jpg

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ging das Hauptquartier sammt dem Trosse dahin zurück, so wie auch die vom Albuch verdrängten Generale Vandamme und Duhesme nach Aalen sich wandten. Bald jedoch drang Moreau nach Baiern vor; als er zuletzt sich doch zurückziehen mußte, kam wieder ein österreichisches Korps von Heidenheim her über Aalen und zog das Remsthal hinab.

Im Jahr 1800 hatten die Östreicher unsere Gegend besetzt; von der Donau her kam aber ein 8000 Mann starkes französisches Korps herbei und eine Abtheilung davon den 23. Juni bis Aalen; nach einem kurzen Gefecht zogen sich die Östreicher zurück, bis Essingen verfolgt. Die Franzosen verließen auch die Gegend wieder, die jedoch unter häufigen Durchmärschen viel zu leiden hatte.

Im Jahre 1805 kam Kaiser Napoleon selbst am 5. Okt. durch Aalen (s. d.) auf seinem Zug gegen die Östreicher bei Ulm. Von dem eng bedrohten Ulm wurde am 13. Okt. der Feldmarschall Lieutenant v. Werneck (auf Neubronn) mit einem Korps ausgeschickt, um die Verbindungen der Franzosen zu unterbrechen und seine Kavallerie kam bis Aalen. Nachdem aber die Franzosen in Folge des Gefechts bei Elchingen Ulm auch auf dem linken Ufer eingeschlossen hatten, suchte Werneck durch einen Angriff seine Verbindung mit dieser Stadt wieder herzustellen. Allein bereits hatte Erzherzog Ferdinand mit seiner Abtheilung nach Aalen sich zurückgezogen, wo der Artilleriepark stehen blieb, und wendete sich nach Böhmen. Durch unglückliche Gefechte und schlimmes Wetter auf’s Äußerste erschöpft, kamen ihm folgend die Reste des Werneck’schen Korps am 17. Okt. nach Oberkochen, von wo sie alsobald nach Nördlingen aufbrechen mußten, bald aber eine Beute des Feindes wurden.

1806 hatten die Franzosen Standquartier in Aalen und der Umgegend und auch später kehrten Durchmärsche immer wieder, 1809 Napoleon selbst. Auch ein österreichisches Streifkorps hatte sich 1809 der Gegend genähert. Sehr häufig und lästig sind die Truppendurchmärsche wieder geworden 1812 und 1813, dann von Seiten der Alliirten 1813–17. In Aalen saß längere Zeit ein Etappenkommandant. – Seitdem hat nur ein großes Manöver des vaterländischen Militärs 1843 die friedliche Ruhe unterbrochen.


4. Alterthümer.


Die Spuren der ältesten Geschichte unseres Bezirks müssen wir größtentheils im Schooß der Erde suchen, und es zeigt sich dieselbe auch ziemlich ergiebig.

Empfohlene Zitierweise:
: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 136. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_136.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)