Seite:Oberamt Aalen 146.jpg

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1582 Befreiung vom Hofgerichte in Rottweil, von den Land- und westfälischen Gerichten erlangt hatte für sich und seine Unterthanen, war schon 1601, seine Gemahlin Marie v. Türkheim 1606 gestorben und ihr Sohn Wilhelm A. zu Schechingen nannte sich zwar auch v. Neubronn, hat aber dieses Gut wie gesagt aufgegeben und vergeblich versuchte sein et ux. Anna Margarethens v. Degenfeld Sohn, Wilhelm Christof, dasselbe wieder zu gewinnen.

Er, wahrscheinlich unter Einfluß seiner Gemahlin Marie Magdalene v. Rechberg, hat 1636 antireformirt, der 30jährige Krieg aber brachte ihn in große Noth und Bedrängniß, so daß Verpfändung und Verkauf von Gütern gar oft von ihm versucht werden mußte und sein Sohn erst durch den Verkauf der Besitzungen bei Dewangen anno 1662 die drückenden Schulden zu bewältigen vermochte. Dieser Sohn Wilhelm VI., 1661–† 1722, wurde von dem Kaiser 1680 in den Reichsfreiherrnstand erhoben, sein Bruder Johann Christof aber, Domdechant zu Augsburg und Eichstädt und bis 1687 Fürstpropst zu Ellwangen, übertrug ihm das Ellwangen’sche Erbmarschallamt. Auch drei Neffen von ihm ergriffen den geistlichen Stand, Philipp Rudolf Anton v. Adelmann aber pflanzte die Familie fort und seine Söhne überließen die ganze Herrschaft ihrem Bruder Josef Anselm, welcher 1790 22. Dec. beim Reichsvicariate die Erhebung in den Reichsgrafenstand erworben hat. Seine Enkel, von seinem Sohne Clemens Wenceslaus besitzen gegenwärtig die Familiengüter gemeinschaftlich.

Was diese betrifft, so werden 1351–55 Güter in und bei Gmünd erwähnt, 1374 der Kirchsatz und ein Holz bei Schopfloch im Ries verkauft; etwas später haben Conz Adelmann und seine Wittwe allerlei Besitzungen in Vellberg, bei Eschenthal, Belzhag und Kupferzell, in Gailenkirchen und bei Michelfeld veräußert, wahrscheinlich Eberweinsches Erbe. Eigentliche Familiengüter werden uns genannt schon 1368, 99, 1401 ff. bei Kotsbühl, Mangoldshausen, Bühlerzell, Sinzenberg, die Schöffel- oder Brandhöfe zu Bühler, Stöcken und Straßdorf, bei Ramsenstrut, Bronnen, Abtsgmünd, Pommertsweiler, bei Bernhardsdorf und Reichenbach, Rodamsdörfle und Faulherrn, bei Dalkingen, Reichenbach, Westhausen. Zu zwei Theilen an Halheim ist 1424 das letzte Drittel erkauft worden. Wilhelm I. verkauft dagegen 1436 wahrscheinlich erheirathete Güter zu Böringen an der Fils, und überhaupt ging ein großer Theil der oben gen. Besitzungen allmälig verloren, theils durch Töchter, besonders an die Schenken v. Schenkenstein, theils durch Kauf, z. B. 1453 die Güter zu Westhausen an die Kommende Kapfenburg, theils wie es scheint durch Tausch, indem 1488 in den Ellw. Lehenbriefen auf einmal statt vieler oben gen. Orte – Rechenberg erscheint das Schloß, mit vielen Gütern und Zehnten in der Umgegend. Doch ist auch diese Besitzung, ebenso Halheim u. a. m. wieder aufgegeben worden und immer mehr hat sich die Familie um den alten Sitz Neubronn concentrirt. Neubronn selber jedoch ist 1631/33 abgetreten, die Güter im Dewanger

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 146. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_146.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)